Hospizgruppen tagten auf der Wasserburg
170 Teilnehmer vom gesamten Niederrhein besprachen das Thema „Meine Kraftquellen in der Begleitung“.
NIEDERRHEIN Zur Fachtagung der Hospizgruppen Unterer Niederrhein kamen 170 Teilnehmer in das Katholische Bildungszentrum Wasserburg Rindern. Eingeladen waren ehrenamtliche Sterbebegleiter, Menschen, die die Hospizarbeit kennen lernen oder sich engagieren möchten und Kontakte für dieses Ehrenamt suchen, dazu Mitarbeiter in Einrichtungen der Alten- und Krankenhilfe. Das Thema war: „Meine Kraftquellen in der Begleitung.“Es ging darum, Ressourcen zu finden und Strategien zu entwickeln.
„Wer innehält und sich Zeit nimmt, seine Wahrnehmung zu schärfen, kann seine Talente und Fähigkeiten wieder und neu entdecken“, sagte Inge Kunz, Vorsitzende von OMEGA Bocholt. Sie nannte dabei drei Schritte: Atempausen lassen das Selbstvertrauen erstarken, das Lachen und der Humor erholen sich und werden wieder belebt, und schließlich verwandeln sich Probleme in Stärken und Lösungen. Die Fachbereichsleiterin „Caritas und Sozialethik“in der Wasserburg Rindern, Barbara Blau, lud bei der Begrüßung dazu ein, auf eine Kraftquelle zu schauen, die jedem Menschen gut tut: die gegenseitige Wertschätzung. Um das auch spürbar zu machen, lud sie ein, „sich gegenseitig die Hände zu reichen, für einen Moment festzuhalten und die Kraft und Wärme des Anderen zu spüren, die mir sagen will: Es ist gut, dass du da bist!“
Nach einem Grußwort von Pastorin Christa Wolters, Kleve, stand im Mittelpunkt ein Vortragsgespräch „Ressourcen finden und stärken – Strategien entwickeln“mit Petra Klapps vom Kolibri-Institut Köln und Christian Heeck, Kulturreferent des Universitätsklinikums Münster. In sechs Workshops wurde das Thema vertieft. „Mit Humor und Kreativität Stärken stärken“. Darüber sprach Petra Klapps, Fachärztin für Neurologie, Psychotherapeutin, Pantomime und Clown. Christian Heeck, freier Maler, Plastiker und Kunstvermittler, leitete den Workshop „Lachen – eine Ermutigung für helfende Laien“. Dagmar Anuth, Hatha-Yogalehrerin aus Havixbeck, hatte „Yoga und Atem – Kraft schöpfen, erden, Energie tanken“zum Thema. „Worte, die gut tun, anrühren, bewegen – Balsam für die Seele“, darüber sprach Magdalena Freund, Künstlerin und Sprecherin aus Bocholt. Thekla Rütten, Peter-Hess, Klangmassagepraktikerin aus Geldern, lud zur Entspannung mit Klangschalen „Im Ein-Klang sein“ein. Schließlich leiteten die examinierten Krankenschwestern und Entspannungstrainerinnen Elisabeth Madejsky und Jutta Arntz aus Xanten zum „Tanzen als Ausdruck der Gefühle“ein.
Den Schlusspunkt der Tagung setzte die Musik-Combo „Der Herrensalon“aus Moers mit Evergreens und Schlagern von den 60igern bis zum aktuellen Liedgut. „Dieser Tag war ein Atempausen-Tag für die vielen wunderbaren Menschen, die sich in der ehrenamtlichen Sterbebegleitung engagieren oder künftig damit beginnen möchten und bereitwillig ihre Zeit und Kraft verschenken“, betonte Barbara Blau. Inge Kunz ergänzte: „Fast 25 Jahre bieten wir für Ehrenamtliche am Niederrhein zur Stärkung von Körper, Geist und Seele diese Tagesseminare an. Der Tag schafft mit den Referenten und dem Rahmenprogramm Motivation und Stärkung für das weitere Engagement.“