Solaranlagen auf dem Airportgelände beeindrucken Besucher
GOCH/WEEZE (nik) Die niederrheinische IHK lud jetzt Besitzer von Photovoltaik-Anlagen und Interessenten zu einem Seminar nach Weeze ein: Auf dem Gelände des Airports gibt es bekanntlich zwei große Solaranlagen, die größere leistet 14 Megawatt. In diesem sonnenreichen Jahr hat der Betreiber allen Grund zur Zufriedenheit.
Diese große Anlage auf einer Fläche, die dem Kreis Kleve gehört, ist allerdings im Besitz eines auswärtigen Unternehmens – des fränkischen Unternehmens Tauber-Solar. Dessen Geschäftsführer Markus Schreck erläuterte den Teilnehmern der Veranstaltung, dass Tauber-Solar seit 1996 am Markt ist und inzwischen 3500 Investoren betreut, die nicht nur in Deutschland und anderswo in Europa, sondern auch in ganz anderen Teilen der Welt auf Sonnenenergie setzen: auf Mauritius zum Beispiel.
In Deutschland spielt das Wetter eine große Rolle, dazu die Ausrichtung der Elemente und ihre Neigung. Auf der Fläche, die vom Flughafengebäude aus zu sehen ist, konnte beides optimal berücksichtigt werden. Auf 30 Hektar erstreckt sich eine beeindruckende Fläche von Solarelementen, die nur durch einige alte Bunker unterbrochen ist. Markus Schreck vergaß nicht zu erwähnen, dass reichlich Vögel und andere Wildtiere dieses Habitat für sich entdeckt hätten. Seit 2012 ist die Anlage, die 26 Millionen Euro kostete, in Betrieb; der Kreis Kleve hat die Fläche für 25 Jahre verpachtet.
Längst nicht so groß, aber trotzdem nicht zu übersehen, ist die zweite Anlage auf dem Gelände. Der Airport hatte nämlich 2016 eine Carport-Anlage gebaut, die als Untergestellt für Solarparzellen bestens geeignet war. Vier Megawatt sind erreichbar und sollten eigentlich den Flughafen selbst mit Strom versorgen. Doch Unternehmensberater Philipp Janssen, der beide Projekte für den Airport begleitet, erklärt, dass derzeit nur eingespeist und nicht direkt verbraucht werde, weil es technisch schwierig sei, die Abnahmestellen eindeutig zuzuordnen. Den Strom selbst zu nutzen sei unter den gegebenen Bedingungen wirtschaftlich nicht sinnvoll.
18000 Solaranlagen gibt es am Niederrhein, 3800 davon werden gewerblich betrieben. Und das Interesse besteht fort, obwohl die Förderung immer geringer wird. Aus ursprünglich 30 Cent pro Kilowattstunde wurden inzwischen 9, für private Anlagen bis zu 12,8 Cent. Die werden dann für 20 Jahre festgelegt. Da wollen potentielle Investoren viel erfahren: Mit einer wie langen Lebensdauer der Module kann man rechnen, nutzt oder schadet die Reinigung (bloß nicht mit dem Hochdruckreiniger ran!), nimmt der Wirkungsgrad im Laufe der Zeit ab? Supermarktbetreiber, die ihr Flachdach nutzen, Landwirte, die reichlich Fläche haben oder Hausbesitzer, die auf ihrem Dach Strom erzeugen wollen – sie alle hatten viele Fragen. Bevor es an die Fachvorträge zu rechtlichen Fragen ging, besichtigten die Gäste die Photovoltaik-Anlagen auf dem Flughafengelände.