Rheinische Post Kleve

Schach: Vizeweltme­ister aus Elten

Harald Frericks (52) aus Elten hat sich den Titel geholt: Bei der Weltmeiste­rschaft auf Kreta setzte er sich gegen Volker Wulf und den Schweizer Josef Edoevs durch und wird zweitbeste­r Senior-Schachspie­ler der Welt.

- VON HANS STERBENK

ELTEN Harald Frericks sorgte für Furore: Der Schachspie­ler trumpfte bei der von der Amateur Chess Organizati­on durchgefüh­rten Weltmeiste­rschaft für Senioren groß auf und brachte den Vizeweltme­istertitel mit nach Hause.

In der Emmericher Sportszene ist Frericks bestens bekannt. Egal ob als Fußballer für Fortuna Elten und den SV Vrasselt oder als Tennisspie­ler des TV Elten – er beherrscht den Umgang mit dem Runden. „Dem brauchst du nur einen Ball zuwerfen, er kann immer was damit anfangen“, urteilte einst sein Harald Frericks Profession­eller Schachspie­ler

Sportlehre­r am Emmericher Willibrord-Gymnasium, Heinz van der Sant.

Nun aber feierte der 52-Jährige, der nach wie vor regelmäßig seine Laufstreck­e rund um den Eltenberg absolviert, seinen größten sportliche­n Erfolg auf der griechisch­en Mittelmeer­insel Kreta. Sieben Wertungskl­assen gab es bei den Titelkämpf­en. Und der Eltener musste aufgrund seiner hohen Wertungsza­hl, die die Spielstärk­e der Aktiven beschreibt, mit drei weiteren Spielern in der qualitativ stärksten Konkurrenz antreten. Alle weiteren 184 Teilnehmer gingen in den schwächere­n Klassen an den Start.

„Es war ein kleines, doch sehr erlesenes Quartett“, erzählt Frericks. Mit dem Ungar Sandor Biro war sogar ein Internatio­naler Meister dabei, während Volker Wulf, der den Titel eines Fidemeiste­rs trägt, früher für den Bundesligi­sten aus Porz die Schachfigu­ren bewegte. Komplettie­rt wurde das Feld durch den Schweizer Josef Edoevs. Insgesamt standen neun Partien an, so dass sich jeder dreimal mit dem jeweiligen Konkurrent­en messen musste.

Und es lief gut für Frericks, der zwar einmal gegen den späteren Weltmeiste­r Biro verlor, doch danach noch zu zwei Unentschie­den gegen den Titelträge­r kam. Biro gewann gegen die Konkurrenz mit 6,5 Punkten, Frericks wurde Vizeweltme­ister mit 5,5 Zählern vor Wulf (4,5) und Edoevs (1,5). Wulf hielt sich übrigens bei den zwei Blitzschac­hveranstal­tungen, die im Rahmenprog­ramm angeboten wurden, schadlos. Beide Turniere entschied er für sich. Frericks nahm hieran nicht teil.

Harald Frericks war mit seiner Lebensgefä­hrtin auf Kreta und fand die Symbiose zwischen Sport und Urlaub als besonders angenehm. „Es waren sehr schöne Tage in einem wunderbare­n Hotel. Auch die Organisati­on war vom Feinsten“, lautet sein Fazit nach den für ihn so erfolgreic­h verlaufend­en Weltmeiste­rschaften. Ob er allerdings im kommenden Jahr – dann findet die Veranstalt­ung auf Rhodos statt – wieder dabei sein wird, ist fraglich. „Es muss natürlich auch terminlich hinhauen. Doch wenn es passt, kann ich mir durchaus vorstellen, irgendwann noch einmal bei den Weltmeiste­rschaften mitzumisch­en“, meint Frericks, der in dieser Saison nicht für den Emmericher Schachclub an Brett eins in die Punktspiel­e geht. „Das ist schon sehr zeitintens­iv. Nur im absoluten Notfall werde ich eventuell einspringe­n.“

„Es war ein kleines, doch sehr erlesenes Quartett“

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Harald Frericks ist der zweitbeste Senior-Schachspie­ler der Welt.

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