Rheinische Post Kleve

Der erste Baustein fürs Kasernenge­lände

Der Awo-Kindergart­en „Räuberhöhl­e“ist jetzt bezogen worden. Die weiteren Pläne für das Ex-Areal der Bundeswehr sind ambitionie­rt. Im nächsten Jahr soll dort viel gebaut werden. Unter anderem ein Wohngebiet und ein Ärztezentr­um.

- VON MARKUS BALSER

EMMERICH Die „Knallfrösc­he“und die „Knabbermäu­se“sind hochzufrie­den. Nach einigen Monaten im Container auf dem Baustellen­gelände konnten die 46 Kinder des Awo-Kindergart­ens „Räuberhöhl­e“jetzt endlich ihre neuen Räumlichke­iten auf dem ehemaligen Kasernenge­lände beziehen. Mit einer „Schatzsuch­e“lernten sie am Freitag ihr neues Zuhause kennen. Und fühlen sich schon jetzt sichtlich wohl.

„Die Kinder waren ganz baff, als die Container weg waren“, erzählt Leiterin Katja van Kempen, die zusammen mit ihrem achtköpfig­en pädagogisc­hem Personal (darunter auch ein Mann) sowie einer Hauswirtsc­haftskraft die Kinder betreut. 880 Quadratmet­er, verteilt auf zwei Etagen, stehen ihnen dafür zur Verfügung. Ob Gruppenräu­me, Turnhalle, Schlaf-, Wasch-, Wickelräum­e oder Büros - alles ist schön hell, modern und oft von Tageslicht durchflute­t, die meisten Räume sind bereits eingericht­et. Auch die Außenanlag­e soll bald Gestalt annehmen. Der erste Rollrasen ist schon gelegt. Bürgermeis­ter Peter Hinze, der zur offizielle­n Eröffnung am Dienstag ein Geld-Präsent der Stadt mitgebrach­t hatte, zeigte sich beeindruck­t über das, was nach acht Monaten Bauzeit entstanden ist „Das Warten hat sich gelohnt.“

Vorerst sind in dem neuen Kindergart­en zwei Gruppen untergebra­cht. Es können aber noch mehr werden. „Im Moment sieht es danach aus, als ob eine dritte Gruppe zum neuen Kindergart­enjahr an den Start gehen kann“, berichtete Awo-Bereichsle­iter Mario Derks. Mittelfris­tig sind sogar fünf Gruppen möglich. Der Platz dafür wäre da. Und möglicherw­eise auch notwendig, wenn künftig all jene Eltern, die in dem neuen Stadtquart­ier leben und arbeiten, dort auch ihre Kinder betreuen lassen wollen. „Wir können hier jederzeit flexibel reagieren“, erklärte Peter Hinze.

Die weiteren Pläne für das ehemalige Kasernenge­lände sind ambitionie­rt. Neben einem Wohngebiet sollen hier wie berichtet auch ein Ärztezentr­um und eine Privatklin­ik entstehen, dazu ein Gewerbegeb­iet und Häuser für betreutes Wohnen. „Wir versuchen, das Tempo weiter hochzuhalt­en“, sagt Matthias Wünsch von der Heyden. Wie der geschäftsf­ührende Gesellscha­fter der Mona Erschließu­ngs GmbH erklärt, sollen bereits Ende März 2019 die Komplexe für betreutes Wohnen und Pflege bautechnis­ch fertig sein. Der Betrieb könne dann im 1. Mai starten.

Nachdem jetzt die Genehmigun­g für das Blockheizk­raftwerk erteilt wurde, kann auch die Wohnbebauu­ng weiter voranschre­iten. Die Nachfrage sei groß. Die ersten 24 Wohnungen sollen im Oktober 2019 fertig sein, insgesamt sind 85 Wohnungen geplant, ein Teil davon ist noch im Genehmigun­gsverfahre­n.

Gut sieht es auch mit dem Medizinisc­hen Zentrum aus. Für das Projekt „Partner unter einem Dach“liegen bereits Zusagen für eine Vermietung­sfläche von 3500 Quadratmet­ern vor. Hier sollen zwölf Ärzte, eine Apotheke, ein Sanitätsha­us und weitere medizinisc­he Dienstleis­ter untergebra­cht werden. Baubeginn soll noch im ersten Halbjahr 2019 sein, wie auch die Erschließu­ng des Gewerbegeb­iets.

Im März nächsten Jahres wird es auch mit den Arbeiten für die geplante Psychosoma­tische Klinik losgehen, an der auch die van der Falk-Hotelkette beteiligt ist. In der Privatklin­ik können sich Patienten behandeln lassen, die unter stressbedi­ngten Depression­en oder Burn Out leiden.

Ebenfalls im ersten Quartal nächsten Jahres soll das Planungsve­rfahren für das „Waldparkvi­ertel“abgeschlos­sen sein. Hier sind verschiede­ne Wohnformen von der Eigentumsw­ohnung bis zur Villa und Häusern für seniorenge­rechtes Wohnen geplant.

Für Bürgermeis­ter Peter Hinze sind die Pläne auf dem Gelände ein zukunftswe­isendes Projekt, das es in solch einer konzentrie­rten Form in ganz Deutschlan­d kaum gäbe. Und mit Blick auf den neuen Kindergart­en sagte er: „Die Zukunft ist hier schon eingezogen.“

Die „Räuberhöhl­e“lädt für Freitag, 23. November“, zum Tag der offenen Tür ein. Eltern können sich dann von 15 bis 18 Uhr in dem neuen Kindergart­en an der Ostermeyer­straße umschauen.

 ?? RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN ?? Hände hoch für die „Räuberhöhl­e“. Die Kinder des Awo-Kindergart­ens auf dem ehemaligen Kasernenge­lände nehmen ihre neuen Räumlichke­iten schon nach wenigen Tagen sichtbar mit Begeisteru­ng in Beschlag.
RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Hände hoch für die „Räuberhöhl­e“. Die Kinder des Awo-Kindergart­ens auf dem ehemaligen Kasernenge­lände nehmen ihre neuen Räumlichke­iten schon nach wenigen Tagen sichtbar mit Begeisteru­ng in Beschlag.
 ?? RP-FOTO: MARKUS BALSER ?? Blick auf das ehemalige Bundeswehr-Areal. Die Bagger leisten hier im Moment ganze Arbeit.
RP-FOTO: MARKUS BALSER Blick auf das ehemalige Bundeswehr-Areal. Die Bagger leisten hier im Moment ganze Arbeit.

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