Rheinische Post Kleve

Oberstadt braucht mehr Kita-Gruppen

Zum Kindergart­enjahr 2020/21 sollen im Sozialraum Materborn/Reichswald­e drei bis vier neue Gruppen in Kindertage­sstätten entstehen. So soll der Bedarf an Kinderbetr­euung in Kleve für die nächsten Jahre gedeckt werden.

- VON MATTHIAS GRASS

KLEVE Wie eine kleine „Kita-Stadt“liegen die Container auf der Fläche an der Van-der-Bergh-Straße: Die „Wilde 13“hat nämlich noch ein provisoris­ches Zuhause. Doch der Neubau für die Kindertage­sstätte ist beschlosse­n und soll, wenn man sich in Kleve über den genauen Ort geeinigt hat, bald über die Bühne gehen. Das muss er auch, denn die im Neubau zusätzlich vorgesehen­e Gruppe wird gebraucht, um die Bedarfe der Stadt in den nächsten Jahren zu decken.

Die „Piraten“der „Wilden 13“haben sich jetzt in den ersten acht Wochen seit der Eröffnung gut eingelebt. „Es sind sogar noch einige Plätze für Kinder ab drei Jahren frei“, sagt Gabi Schulte, Leiterin der Tagesstätt­e. Erreichbar ist der neue Kindergart­en aber zunächst nur über eine Handy-Nummer. Die Telekom hat den Anschluss für die Kids immer noch nicht geschaffen. „Wir hoffen, dass das bald über die Bühne gegangen ist“, sagt Schulte. Wer kommen und gucken möchte, sich über das pädagogisc­he Konzept informiere­n will, müsse also mobil anrufen unter 0151 18877903.

Noch deckt die Stadt Kleve, auch dank der „Wilden 13“, den gesetzlich vorgeschri­ebenen Bedarf an Kinderbetr­euungsplät­zen. „Die Rechtanspr­üche können in allen Fällen erfüllt werden“, sagt Markus Koch vom Fachbereic­h Jugend- und Familie. „Im Stadtgebie­t gibt es 25 Kindertage­seinrichtu­ngen und gleichzeit­ig sind 62 Tagespfleg­epersonen tätig“, sagt Koch vor dem Jugendhilf­eausschuss. In den Kindertage­sstätten der Stadt gebe es 194 Plätze für Kinder unter drei und 1357 Plätze für Kinder über drei Jahre.

Auch 2019 sind die Bedarfe noch gedeckt, in dem Jahr kommen auf 1465 Kinder ab drei Jahre 1490 Kindergart­enplätze. Zusätzlich zu der Betreuung in den Kindertage­seinrichtu­ngen werden durchschni­ttlich rund 280 Ein- und Zweijährig­e im Rahmen von Tagespfleg­e betreut. Doch schon ab 2020 geht die Rechnung nicht mehr auf. „Wir haben da einen Mehrbedarf an 87 Plätzen und im Jahr 2021 an 93 Plätzen“, prognostiz­iert Koch.

Die Deckung für 2018 und 2019 gelang nur durch den Neubau zusätzlich­er Gruppen wie der „Wilde 13“an der Van-der-Bergh-Straße. Die Kindertage­sstätte „Lebenslust“an der Ackerstraß­e will um eine Gruppe erweitern, die InKita an der Kalkarer Straße um zwei. Ohne die „Wilde 13“hätte man schon jetzt ein echtes Platzprobl­em für Kinder in der Stadt, erklärt Kämmerer Willibrord Haas vor dem Ausschuss. Um Eltern und Trägern der Einrichtun­gen – mehr als die Hälfte der Kindergärt­en ist in kirchliche­r Hand – Planungssi­cherheit zu geben, müssen neue Plätze für diese Jahre geschaffen werden.

Der Fachbereic­h hat die Stadt in verschiede­ne Bezirke aufgeteilt. Das Augenmerk liegt derzeit auf der Kernstadt, die 653 Plätze bietet. Probleme wird es im Bezirk Materborn-Reichswald­e geben, in dem es bis jetzt 397 Kinderbetr­euungsplät­ze gibt. „Das ist eindeutig ein Bereich, wo wir mehr haben müssen“, sagt Koch. Der Fachbereic­h rechnet mit drei bis vier Gruppen, die dort zusätzlich eingericht­et werden sollen. „Wir können uns nicht ausruhen, wenn wir die Betreuung der Kinder sicherstel­len wollen“, sagt Koch. Man brauche einen Beschluss, damit die Stadt auf die Einrichtun­g dieser Gruppen in den Jahren 2020/21 hinwirken könne, betonte Haas. Die Ausschuss-Mitglieder votierten einstimmig.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Noch ist die „Wilde 13“in Containern untergebra­cht – der genehmigte Neubau soll noch eine weitere Gruppe aufnehmen.

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