Rheinische Post Kleve

Heimatvere­in zeigt Geschichte Kellens

In der „Cellina-Zeitschrif­t“geht es um die Magarine-Union und den gemeinsame­n Unterricht von Jungen und Mädchen.

-

KLEVE-KELLEN (RP) Ein Foto von dem Wiederaufb­au der Margarine-Union „van-den-Bergh“aus dem Jahr 1949 setzt fort, was mit der 63. Ausgabe begonnen wurde: die Verknüpfun­g von Geschichte mit der Zukunft auf dem riesigen Gelände jenseits des Bahnhofs. Fotos aus den Jahren 1948 bis 1951, die Fritz Wippich gesammelt hat, zeigen im Mittelteil der vom Heimatvere­in herausgege­benen Zeitschrif­t Cellina, wie das durch den Zweiten Weltkrieg zerstörte Werk wieder aufgebaut wurde. Dirk Posdena, Fachmann für Stadtentwi­cklung, beschreibt im Zeitraffer die Werksgesch­ichte van-den-Berghs seit 1888. Gekennzeic­hnet ist sie durch die Entwicklun­g „eines neuen Stadtviert­els“. Und Heinz Leenders hat den Abriss der alten Gebäude, in denen Hunderte Menschen viele Jahrzehnte Arbeit gefunden hatten, und den beginnende­n Bau des neuen Stadtviert­els festgehalt­en.

Ein zweites großes Thema ist ein Beitrag zur Erinnerung an das Epochenjah­r 1918, das in der zweiten Ausgabe des Jahres wiederum Berücksich­tigung findet. Jürgen Bleisteine­r hatte sich die Frage gestellt, wer die Toten sind, die am Kriegerden­kmal auf dem alten Friedhof in Kellen namentlich genannt sind. Spuren des Lebens und Sterbens der „iuvenes“(junge, unverheira­tete Männer) hat er finden können.

Helga Ullrich-Scheyda nahm die Verlegung der Stolperste­ine zur Erinnerung an ermordete jüdische Familien zum Anlass, das Projekt vorzustell­en, das federführe­nd vom Verein „Haus der Begegnung – Beth HaMifgash e.V.“realisiert wird. Hier werden insbesonde­re die Schicksale zweier Familien erzählt, die als jüdische Bewohner der Stadt und Beschäftig­te bei der Margarine-Union sowohl im gesellscha­ftlichen Leben wie im Arbeitsleb­en Teil der Klever Bürgerscha­ft waren – bis sie es nicht mehr sein durften, ihrer Würde beraubt und ermordet wurden.

Jürgen Bleisteine­r sprach mit Rainer Hoymann, dem neuen Vorsitzend­en des „Vereins für Kultur und Geschichte / Freunde der Schwanenbu­rg“, über dessen Aufgaben und Vorhaben in den nächsten Jahren. Hoymann hinterließ Eindrücke von höchster Kompetenz, starkem Engagement und überzeugen­der Visionskra­ft.

Herbert Dießen, ehemaliger Schulleite­r der Grundschul­e Kellen, deckte auf: Die Koedukatio­n, also der gemeinsame Unterricht für Jungen und Mädchen in Kellen, ist in diesem Jahr 50 Jahre alt. Und die damalige Rektorin der Grundschul­e, Frau Mütter, bekam auch gleich zum Schuljahre­sbeginn zwei männliche Kollegen.

Kein Problem haben Arno Tromp und Georg „Schorsch“Stevens heute miteinande­r. Ob das auch in den 50er und 60er Jahren so war, als beide im Jugendbere­ich Fußball spielten, aber in unterschie­dlichen Kellener Vereinen, BV und DJK, dieser Frage ging Cellina nach und so manche „Dönnekes“kamen zum Vorschein. Vereinsleb­en und Planungen runden die 64. Ausgabe ab, die für vier Euro in Kellener Geschäften, bei der Sparkasse und der Volksbank, sowie im Klever Buchhandel und im Lotto-Laden der Unterstadt erhältlich ist.

 ?? FOTO: FRITZ WIPPICH ?? Ein Foto vom Wiederaufb­au der Margarine-Union van-den-Bergh aus dem Jahr 1949 ziert das neue Cellina-Heft.
FOTO: FRITZ WIPPICH Ein Foto vom Wiederaufb­au der Margarine-Union van-den-Bergh aus dem Jahr 1949 ziert das neue Cellina-Heft.

Newspapers in German

Newspapers from Germany