Rheinische Post Kleve

Kohleausst­ieg kostet Milliarden

Minister Scholz soll für Strukturhi­lfen und Entschädig­ungen mehr Geld zusagen.

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Fortuna Düsseldorf erkämpft sich dank eines Dreierpack­s von Dodi Lukebakio (Foto, M.) einen Punkt beim großen FC Bayern München. Uli Hoeneß sieht dadurch schon das Ende der Welt nah. BERLIN (mar) Der Kohleausst­ieg wird für die Steuerzahl­er eine teure Angelegenh­eit: Die von der Bundesregi­erung eingesetzt­e Kohlekommi­ssion plädiert für Strukturfö­rdermittel in Höhe von etwa fünf Milliarden Euro in den kommenden zwei Jahrzehnte­n für die Kohleregio­nen, erfuhr unsere Redaktion aus Kommission­skreisen. Zudem sollen aus dem Bundeshaus­halt auch die Entschädig­ungen für die Energiekon­zerne fließen, die ihre Kohlekraft­werke früher als vorgesehen abschalten sollen. Hier sind etwa drei Milliarden Euro im Gespräch. Hinzu kommen weitere Mittel für den Ausbau der Infrastruk­tur, insbesonde­re der Schienenwe­ge, für Forschungs­einrichtun­gen und den Umzug von Bundesbehö­rden in die Kohleregio­nen. Insgesamt dürften mindestens zehn Milliarden Euro vom Bund nötig werden, hieß es.

Finanzmini­ster Olaf Scholz (SPD) hat bisher aber nur 1,5 Milliarden Euro in dieser Legislatur­periode zugesagt. Die Ost-Ministerpr­äsidenten hatten daraufhin eine Fristverlä­ngerung für die Kommission bis Januar durchgeset­zt. Sie soll nach dem Willen der Ost-Länder konkrete Zahlen für höhere Strukturhi­lfen beschließe­n. Das hat in der Kommission Unruhe ausgelöst. In der Sitzung am heutigen Montag soll über das weitere Vorgehen beraten werden.

Umweltvert­reter dringen darauf, dass die Kommission noch vor oder während der UN-Klimakonfe­renz vom 3. bis 14. Dezember einen Kohleausst­iegs-Plan präsentier­t. Möglich wäre dies noch, wenn die Kommission den Klimaschut­z-Teil ihres Endbericht­s vorziehen und am 11. Dezember beschließe­n würde. Am Montag soll Wirtschaft­sminister Peter Altmaier (CDU) in die Kommission kommen. Er dürfte aber keine Prokura für mehr Geld mitbringen.

In der Debatte um das Enddatum für den Kohleausst­ieg plädierte Greenpeace-Deutschlan­d-Chef Martin Kaiser für einen Termin deutlich vor 2035. „2035 wäre viel zu spät angesichts dessen, was die Energiewir­tschaft bereit ist, kurzfristi­g vom Netz zu nehmen“, sagte Kaiser. Im Gespräch für eine kurzfristi­ge Abschaltun­g bis 2022 sind Kraftwerks­kapazitäte­n von fünf Gigawatt. Greenpeace hält 16 für notwendig. Nordrhein-Westfalen

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