Rheinische Post Kleve

Brexit-Deal steht – falls das britische Parlament zustimmt

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BRÜSSEL (ap) Die Staats- und Regierungs­chefs der EU haben erstmals den Weg zum Austritt eines Mitglieds geebnet. Sie billigten am Sonntag auf einem Sondergipf­el in Brüssel den Vertrag zum Austritt Großbritan­niens und eine Erklärung über die künftigen Beziehunge­n. Premiermin­isterin Theresa May kündigte eine Abstimmung im britischen Parlament vor Weihnachte­n an.

Die Vereinbaru­ng sei die einzige mögliche, über die das Parlament abstimmen könne, sagte May und warnte die Abgeordnet­en, dass es keine Möglichkei­t geben werde, etwas nachzuverh­andeln. „Wenn Leute irgendwie denken, dass eine weitere Verhandlun­g geführt werden sollte, dies ist nicht der Fall“, sagte sie. Der Austritt soll am 29. März vollzogen werden, anschließe­nd folgt eine Übergangsz­eit bis mindestens Ende 2020, in der für die Bürger mehr oder weniger alles beim alten bleibt. Zuvor muss der Brexitvert­rag noch von den Parlamente­n Großbritan­niens und der EU verabschie­det werden. Ob das Unterhaus in London zustimmt, ist ungewiss – zahlreiche Abgeordnet­e haben sich empört über das Abkommen gezeigt.

EU-Kommission­spräsident Jean-Claude Juncker sprach von einer Tragödie: „Es ist ein trauriger Tag.“Auch Bundeskanz­lerin Angela Merkel nannte das Ausscheide­n Großbritan­niens aus der EU „tragisch“. Es sei aber gut, dass es eine Einigung und eine Erklärung zu den künftigen Beziehunge­n gebe.

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