Rheinische Post Kleve

Kalenderbl­att 26. November 1983

Zufallsbeu­te: Der Raub von Brink´s-Mat

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Wachmann Tony Black kam zu spät zum Dienst, wieder einmal. Gerade angekommen, entschuldi­gte sich der junge Mann auch schon wieder, er müsse noch einmal raus. Black und seine Kollegen bewachten ein Depot der Sicherheit­sfirma Brink´s-Mat (Foto) nahe des Flughafens London-Heathrow. Das hatte Sicherheit­smängel: Die Alarmanlag­e war für die Wachmannsc­haft kaum zu hören, sie alarmierte zudem nicht direkt die Polizei. Black wusste das – und er gab seine Informatio­nen weiter an eine Räuberband­e, die er am 26. November 1983 in die Lagerhalle einließ. Die Diebe nahmen die übrigen Wachmänner als Geisel, übergossen zwei von ihnen mit Benzin und zwangen sie, den Tresor zu öffnen. Dort wartete zunächst eine Enttäuschu­ng: Die Räuber fanden nicht das erhoffte Bargeld, nur ein paar Juwelen, Euro-Schecks und kleinere Beträge. Dann öffnete jemand eine Kiste, die unauffälli­g in der Ecke stand. Er fand den größten Schatz, den Diebe in Großbritan­nien jemals erbeuteten. Pures Gold leuchtete ihm aus der ersten Kiste entgegen, ebenso aus den vielen anderen, die dort standen. 6800 Barren, dreieinhal­b Tonnen Gold im Wert von rund 26 Millionen Pfund, nahm die Bande mit. Am Ende ging es trotzdem nicht gut für sie aus: Die meisten Täter, auch der Spitzel-Wachmann Black, wurden verhaftet und verurteilt. Ein Großteil der Beute aber blieb verschwund­en.

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