Hat sich der Wind gedreht?
Betr.: Reichswald
Die CDU/FDP Landesregierung in NRW will den Wald größtenteils als Tabuzone für die Windkraftindustrie erklären. Allerdings werden Fichten- und Kiefernwaldflächen als minderwertige Waldflächen angesehen, welche im NRW Landesentwicklungsplan (LEP) 2019 weiterhin für Windkraft vorgesehen sein sollen. Die Kommunen sollen, um Windkraftzonen auszuweisen, mehr Gestaltungsfreiheit bekommen. Das heißt für den Bürger wachsam sein und sich möglichst früh einbringen. Unser Reichswald bei Kleve ist seit Jahrzehnten als Erholungsgebiet bekannt. Zudem gibt es hier auch sehr viele Saugbrunnen für unser hochwertiges Trinkwasser der Wasserwerke der Städte Goch und Kleve für rund 90.000 Menschen. Der Reichswald, ein wertvolles und lebensnotwendiges Ökosystem, ist 5200 Hektar groß und damit das größte zusammenhängende Waldgebiet am Niederrhein, im waldarmen NRW. Ursprünglich waren hier mal 600 Hektar bzw. mehr als 10% der Waldfläche für Windkraftzonen vorgesehen. Diese umfassten u.a. den schönen Kartenspielerweg an der Bundesstraße B504 nach Kranenburg sowie beidseitig die Grunewaldstraße bis zur Nähe des Britischen Ehrenfriedhofes. Die Randgebiete an der Dr. Engelstraße (Reichswalde) und an der Kesselerstraße (Nierswalde) sind aktuell noch als Windkraftzonen ausgewiesen. Ob sie weiterhin Bestand haben werden, wird laut NRW-Landesbehörde im neuen Landesentwicklungsplan (LEG) etwa Mitte 2019 bekannt gegeben. Alle diese Waldflächen, überwiegend Fichten- und Kiefernwaldflächen, wurden von Regional-politikern, der Bezirksregierung in Düsseldorf und NRW-Wald ausgesucht. Man spricht hier sogar von minderwertigen, weniger wertvollen Waldflächen, ein Baumbestand der 12 Monate im Jahr für uns Menschen Schadstoffe aus der Luft filtert, um so unseren lebensnotwendigen Sauerstoff zu produzieren. Unterstützt durch unsere Bürgerproteste sind mittlerweile auch Regionalpolitiker der Ansicht, dass Eingriffe in Flora und Fauna und das Ökosystem Wald nicht mehr vertretbar sind, um Windkraft anzusiedeln. Hier hätte ich indes von der hiesigen Politik viel früher erwartet, dass man sich für den Erhalt dieser Waldflächen im Reichswald ausspricht und nicht erst durch unsere Bürgerproteste reagiert. Leserzuschriften