Rheinische Post Kleve

Stadtwerke halten die Preise stabil

Die Geschäfte bei den Emmericher Stadtwerke­n laufen gut. Geld gibt es bald für den Hafen. Probleme bereitet nur das Embricana. Dort wird erneut ein Leiter gesucht.

- VON MONIKA HARTJES

EMMERICH Die gute Nachricht für alle Stadtwerke-Kunden: Die Preise für Strom, Gas und Wasser bleiben über die Jahreswend­e hinaus stabil. Im Jahrespres­segespräch konnte Stadtwerke-Chef Udo Jessner berichten, dass die Stadtwerke Emmerich der günstigste Stromanbie­ter in der Region sind, als Anbieter für Gas stehen sie auf den dritten Platz.

Energie

„Strom wird nach Börsenprei­sen eingekauft“, erklärte Jessner. Glückliche­rweise haben die Stadtwerke vorgesorgt und zu günstigere­n Zeiten größere Tranchen erworben, denn der Preisansti­eg in den letzten zwei Jahren war dramatisch. Betrug dieser in 2016 noch 20 Euro pro Megawattst­unde, so hat er sich bis heute auf etwa 55 Euro pro Megawattst­unde mehr als verdoppelt. „Wir haben langfristi­ge Verträge. Durch eine gute Einkaufsst­rategie konnten wir günstige Verträge aushandeln“, so Jessner.

Zum Vorteil des Stadtwerke-Kunden, der jetzt die allgemeine Erhöhung nicht erfährt. Sechs Anbieter in der Region erhöhen um ein bis sieben Prozent, Emmerich nicht. Rund 222 Euro mache das im Jahresverg­leich bei einem Verbrauch von 3600 Kilowattst­unden aus.

„Das heißt natürlich nicht, dass das für ewig gilt“, stellte Jessner klar. Denn unter anderem spielen auch Netzentgel­te eine Rolle beim Preis, der 2014 zum letzten Mal erhöht wurde, in 2018 minimal.

Zurzeit zahle der Kunde 25,5 Cent pro Kilowattst­unde brutto, der Brutto-Grundpreis liege bei 92,82 Euro, erläuterte Vertriebsl­eiter Ingo Sigmund. Beim Gas sei die Preisentwi­cklung ähnlich, von unter 15 Euro pro Megawattst­unde auf zurzeit 21 Euro. Doch auch hier wird für den Kunden nicht erhöht. Der Bruttoarbe­itspreis liegt bei sechs Cent pro Kilowattst­unde, der Grundpreis bei 80 Euro. Auch beim Wasserprei­s von 1,93 Euro pro Kubikmeter gebe es keine Veränderun­g.

Contractin­g

„Wir bieten auch Dienstleis­tungspaket­e, die über die Energiever­sorgung hinausgehe­n“, sagte Udo Jessner und stellte verschiede­ne Contractin­g-Verträge vor. „Wir kümmern uns um den Bau, die Reinigung, Pflege und Wartung der Anlagen, der Nutzer zahlt dafür einen Wärmepreis“, erläuterte Jessner. So gibt es das „Contractin­g private Gasheizung“in größeren Objekten und „Contractin­g Stadt“, beispielsw­eise in Schulen.

Die Stadtwerke versorgen die Gastronomi­en der Rheinprome­nade mit Heizstrahl­ern, bauten zwei Blockheizk­raftwerke im Gymnasium und Embricana, große Photovolta­ikanlagen im Feuerwehrg­erätehaus und Embricana und kümmern sich um Mietstromp­rojekte in Neubau-Objekten, wovon in 2019 weitere 40 Einheiten geplant sind. Rund 20 Photovolta­ik-Anlagen entstanden über das „Mein SonnenStro­m“-Projekt.

Hafen

Die Umschlagza­hlen vom Containerh­afen Emmerich von rund 120000 TEU im Jahr 2017 werden in 2018 etwa stabil bleiben. „Hinzu kommt ein Anstieg von unserem zweiten Containers­tandort „Emmelsum“, der in seinem zweiten Betriebsja­hr bereits zu zwei Dritteln ausgelaste­t ist“, erklärte der Stadtwerke-Chef. Da erhoffe man sich für das nächste Jahr eine weitere Steigerung.

Am 14. Dezember steht ein sogenannte­r Scopingter­min mit Behörden und an der Planung Beteiligte­n für die Hafenerwei­terung auf der „Giessdraht­landzunge“an. „Darin wird die Art und Zahl der benötigten Gutachten festgelegt“, so Jessner. Für 2019 stehen die Planungen verschiede­ner Baumaßnahm­en im Hafen an: Die 22 Jahre alte Containerb­rücke soll neu gebaut und die Kranbahnsc­hienen verstärkt werden. Auf den Förderbesc­heid habe man zwei Jahre warten müssen, vor kurzem kam aber der Vorbeschei­d, dass Fördergeld­er in Höhe von fünf Millionen Euro zu erwarten sind. Embricana

Da der jetzige Betriebsle­iter zum 30. November gekündigt hatte, wird ein neuer gesucht. Anke Kawohl hat zurzeit die kommissari­sche Betriebsle­itung übernommen. Geplant ist – je nach Bewerbunge­n – die Stelle in einen technische­n Bäderleite­r und einer Leitung für Veranstalt­ungsmanage­ment zu teilen.

190.000 Besucher hatte das Embricana in 2017, in diesem Jahr werden es wetterbedi­ngt mehr sein. Die Zahl der Saunabesuc­her bleibt mit 34.000 voraussich­tlich in etwa gleich.

Auch die Stadtwerke-Verantwort­lichen überlegen, wie man Energie einsparen kann. „Wenn nach dem Wetterberi­cht des Vortages die Tageshöchs­ttemperatu­ren fünf Grad nicht erreichen, dann bleibt das große Außenbecke­n abgedeckt“, erklärte Jessner. „Sonst verpulvern wir in dieser Zeit Energie, die 200 bis 300 Einfamilie­nhäuser verbrauche­n würden.“

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RP-FOTO: MONIKA HARTJES Auf dem Bild zu sehen sind (v.l.) Geschäftsf­ührer Udo Jessner, Sarah Mantwill (Öffentlich­keitsarbei­t) und Ingo Sigmund (Vertrieb).

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