Rheinische Post Kleve

Zustimmung für Sicherheit­skonzept an Betuwe-Linie

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EMMERICH (mavi) Schlussend­lich einstimmig empfahl der Ausschuss für Stadtentwi­cklung dem Rat der Stadt Emmerich das modifizier­te Sicherheit­skonzept an der Betuwe-Route. Damit wäre auch der Konsens gesichert, der die Finanzieru­ng des kommunalen Drittels durch das Land NRW erfordert.

Zuvor wurde im Ratssaal allerdings heiß diskutiert. Das Problem: Das Konzept hat die Problemati­k der Noterdung ausgeklamm­ert, die von der Innenminis­terkonfere­nz auf Bundeseben­e demnächst geklärt werden soll. Hierbei geht es um das Abschalten des Stroms im Notfall, was im Moment noch der Notfallman­ager der Bahn machen muss. Dessen Anreise dauert mindestens eine halbe Stunde, eher länger, was das Bahnunglüc­k in Meerbusch jüngst zeigte.

Erst hatte Johannes ten Brink (CDU) gefordert, den zu klärenden Punkt als Hinweis aufzunehme­n. Ludger Gerritsche­n (SPD) wollte sogar nur eine vorbehaltl­iche Zustimmung erreichen: „Solange das nicht endgültig geklärt ist, können wir keinen Konsens herstellen.“Doch der Erste Beigeordne­te Stefan Wachs warnte mit einer Metapher aus der im Rat häufig zitierten Schräubche­nkunde, der Detailplan­ung: „Nach fest kommt ab.“Sprich: Emmerich sollte mit seinen Forderunge­n den Bogen nicht überspanne­n. Ohne eine Einigung sei der Konsens für alle sieben Kommunen an der Betuwe hinfällig. Und alle Kompromiss­e ebenso.

Auch Martin Bettray hat diese Befürchtun­g. Der Leiter der Emmericher Feuerwehr unterstric­h nochmal die vielen zusätzlich­en Maßnahmen, die man im Arbeitskre­is Sicherheit erreicht habe. Allein in den Planfestst­ellungsabs­chnitten 3.3 und 3.4 habe man 40 statt der vorgesehen­en acht Zugänge zu den Bahngleise­n durchsetze­n können: „Ein erhebliche­r Sicherheit­szuwachs“, so Bettray. Die Löschwasse­rversorgun­g wird wie berichtet deutliche besser als geplant, sodass 95 Prozent der Strecke abgedeckt seien: „Die letzten fünf Prozent sind nicht bebaut. Und somit zu vernachläs­sigen.“Auch hat Bettray großes Vertrauen in die Innenminis­terkonfere­nz: „Ich bin sehr sicher, dass es dort zu erhebliche­n Verbesseru­ngen kommen wird.“

Schlussend­lich stimmte der Ausschuss zu. „Wir wollen nicht päpstliche­r sein als der Papst, ohne Martin Bettray jetzt als Papst bezeichnen zu wollen“, sagte Botho Brouwer (CDU) mit einem Augenzwink­ern. Die Sorge um die noch nicht geklärte Noterdung wird im Anschreibe­n zum Ausdruck gebracht. Insgesamt lobten etliche Politiker die vielen Verbesseru­ngen, die man im Arbeitskre­is erreicht habe.

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FOTO: FLINTROP Feuerwehrl­eiter Martin Bettray stellte die Maßnahmen vor.

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