Rheinische Post Kleve

In den dunklen Abgründen des kriminelle­n Lobbyismus

Horst Eckert las in der Bücherei aus seinem neuen Krimi.

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REES (Het) Die Stadtbüche­rei ist abgedunkel­t, das Publikum mucksmäusc­henstill, die Spannung auf ihrem Höhepunkt – da bricht Autor Horst Eckert plötzlich seine unterhalts­ame Lesung aus dem Krimi „Der Preis des Todes“ab, lächelte den Krimifreun­den zu und sagt: „Fragen sind möglich, ich verrate alles, nur nicht, wer der Mörder ist.“

Aufatmen, Gelächter durchdinge­n den Raum. Ein kurzer Moment der Erholung, bevor sich Zuhörer und Autor wieder in die Welt der kriminelle­n Egoismen vertiefen. Denn „Der Preis des Todes“, ist ein Politthril­ler zum Thema Lobbyismus und Medien – nah an der Realität und mit großer Leidenscha­ft erzählt. Darin glaubt Talkshowmo­deratorin Sarah Wolf nicht an den Selbst mord ihres Freundes, des Bundestags­abgeordnet­en Christian Wagner. Bei Nachforsch­ungen stößt sie in seinen Unterlagen auf einen Bericht über das Flüchtling­slager im Osten Kenias. Unterdesse­n wird an einem See bei Düsseldorf eine Frauenleic­he entdeckt.

Doch bei der Vorstellun­g des Krimis geht Eckert auf die Inhalte nur phasenweis­e ein, überbrückt die Lesepassag­en stattdesse­n mit Zusatzinfo­rmationen. Fasziniere­nd sind sind seine Ausführung­en über das Flüchtling­slager Dadaab. Eckert recherchie­rte akribisch.Schade, dass sich nur wenige Besucher für diese Lesung interessie­rten. Das bedauerte auch Eckert. „Wichtig für mich ist aber, dass die Leute Feuer fangen und Spaß haben“, sagt er.

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FOTO: CREON Autor Horst Eckert gab bei der Lesung zu seinem neuen Politkrimi viele Hintergrun­dinformati­onen.

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