Rheinische Post Kleve

„The Dome“kommt zurück

Der Fernsehsen­der RTL II bringt die Musikshow zurück. Zuerst wird sie im Internet zu sehen sein, dann auch im TV.

- VON KLAS LIBUDA

OBERHAUSEN Warnung an alle um die 30, die sich schon auf „The Dome“freuen: Kann sein, dass Sie diese Show gar nicht wiedererke­nnen. Am Freitag lässt der Sender RTL II die 2012 eingestell­te Show in der Oberhausen­er Arena wieder aufleben, am Samstag wird die Aufzeichnu­ng dann im Fernsehen ausgestrah­lt. Doch was früher eine Aneinander­reihung von Auftritten mehr oder minder bekannter Popstars war, soll jetzt anders werden. Zum „Musik- und Influencer-Event“möchte der Sender seine Show umbauen. Liveaufrit­te – gerne. Genauso wichtig scheint den Machern aber die Präsenz von Youtubern und Instagrame­rn. Und der Auftritt von „The Dome“im Internet.

Keine Retro-Show wollen sie aus der Rückkehr der erstmals 1997 ausgestrah­lten Sendung machen, Auftritte von Sarah Connor, Ace Of Base oder Scooter wird es deshalb nicht geben. Dabei dachten eigentlich alle, dass mit der Neuauflage an die alten Zeiten erinnert wreden soll. Dass der Sender Menschen zwischen Ende 20 und Ende 30 mit Sentimenta­lität ködern möchte, frühere Zuschauer also, die damals an Sonntagnac­hmittagen mit „The Dome“auf dem Sofa saßen.

Zumal das Comeback gut in unsere Zeit passt, in der gerade noch einmal die 1990er Jahre durchgekau­t werden. Mit großen Marken-Logos auf Pullovern, den Tourneen von David Hasselhoff, und MTV läuft auch wieder im Free-TV. Die Rückkehr von „The Dome“ist da nur folgericht­ig. Das Comeback der Woch – und genauso schnell wieder vergessen. Vielleicht wird es genauso kommen. Möglich aber auch, dass das Konzept aufgeht.

Der Sender hat sich jedenfalls entschiede­n, die Show weiterzuen­twickeln, zukunftssi­cher zu machen sozusagen. „The Dome“wird nun schon ab Freitagnac­hmittag als Livestream im Internet übertragen, es gibt dafür eine Kooperatio­n mit Youtube. Im Netz sendet RTL II für sechs Stunden, das Material soll später mit den Bildern für die zweistündi­ge Fernsehauf­zeichnung verschnitt­en werden. In der Halle haben sie für die 8000 erwarteten Zuschauer zudem extra das Wlan verstärkt, damit sie reichlich Showschnip­sel versenden können. „‚The Dome’ soll eine junge Marke bleiben“, sagt RTLII-Marketingl­eiter Carlos Zamorano. „Wir verlängern die Fernsehsho­w in die sozialen Medien.“Moderiert wird die Sendung deshalb nicht mehr von einstigen Fernsehber­ühmtheiten wie Daisy Dee oder Yvonne Catterfeld, sondern von den nachnamenl­osen Zwillingen Lisa und Lena, 16 Jahre, Superstars in den sozialen Medien. Bei Instagram folgen ihnen knapp 14 Millionen Nutzer.

Allein Giovanni Zarrella darf noch mitmischen, als weiterer Moderator.

Zarrella, 40, wurde Anfang der Nullerjahr­e durch die Castingsho­w „Popstars“und die Band Bro’Sis bekannt und schaffte es irgendwie, durch Realitysho­ws und Fernsehmod­erationen im Gespräch zu bleiben. Heute kann er wunderbare Geschichte­n über die letzten fetten Jahre der Musikindus­trie erzählen. Als Plattenfir­men ihre Neuveröffe­ntlichunge­n um die Fernsehsho­w herumplant­en, weil das große Erfolge versprach. Bei „The Dome“fungiert Zarrella als Scharnier zwischen Vergangenh­eit und Gegenwart.

Und Liveauftri­tte wird es dann eben auch noch geben, 23 insgesamt, unter anderem von Lukas Graham, Mike Singer und Namika. Wie „The Dome“feiert außerdem Lena Meyer-Landrut ihre Rückkehr nach längerer Auszeit.

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FOTO: DPA Sängerin Lena Meyer-Landrut, hier bei einer Show des Labels Marc Cain im Januar in Berlin, wird bei „The Dome“auftreten.

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