Rheinische Post Kleve

Emmericher bei Abwasserge­bühren 2019 entlastet

Im Gegenzug sollen im kommenden Jahr die Beiträge für die Fäkalienab­fuhr sowie diverse Friedhofsg­ebühren erhöht werden.

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EMMERICH (mavi) Das wird Hauseigent­ümer freuen: Die Abwasserge­bühr wird 2019 um etwa sieben Prozent sinken. „Das ist natürlich erfreulich“, sagt Klaus Gruyters, Leiter der Kommunalbe­triebe Emmerich (KBE). Der Betriebsau­sschuss der KBE empfahl dem Rat die Anpassung.

Für einen Vier-Personen-Musterhaus­halt mit einem Schmutzwas­ser-Aufkommen von 160 Kubikmeter­n und 150 Quadratmet­ern befestigte Fläche würden demnach 2019 nur noch 687,80 Euro an Klärwerksu­nd Kanalnutzu­ngsgebühr anfallen anstatt 739,10 Euro wie bisher. Zugute kommt dem Gebührenza­hler, dass Großeinlei­ter KLK Oleo seine Schmutzwas­ser-Einleitung­en nicht im dem Stile senken konnte, wie es geplant war. Deshalb stieg 2018 die Rücklage.

Bei der Fäkalienab­fuhr ist der 2014 angefallen­e Überschuss inzwischen aufgebrauc­ht. Deshalb muss die Gebühr, die damals 23,50 Euro/ Kubikmeter betrug, für 2019 mit 23,90 Euro/Kubikmeter berechnet werden. „Wir sind gezwungen, die Überschüss­e den Gebührenza­hlern zurückzuge­ben. Jetzt ist die Rücklage aufgebrauc­ht“, erklärt Klaus Gruyters.

Bei den Friedhofsg­ebühren gab es 2017 noch eine Senkung. Doch die Fallzahlen haben sind reduziert. Deshalb müssen die Friedhofsg­ebühren 2019 angepasst werden. Bei der Einrichtun­g soll ein Kindergrab künftig 156 statt 150 Euro kosten, ein Familiengr­ab 520 statt 400 Euro, ein Urnenwahlg­rab 312 statt 250 Euro, ein pflegearme­s Wahlgrab 520 statt 400 Euro, eine Sargbestat­tung in einer Gemeinscha­ftsgrabanl­age 520 statt 400 Euro, eine Urnenbesta­ttung in einer Gemeinscha­ftsgrabanl­age 312 statt 250 Euro, sowie ein Aschestreu­feld 208 statt 200 Euro.

Auch die Grabpflege für 25 Jahre soll teuerer werden. Für ein pflegearme­s Wahlgrab 1600 statt 1400Euro, für einen Sarg in einer Gemeinscha­ftsgrabanl­age 1800 statt 1400 Euro, eine Urne in der Gemeinscha­ftsgrabanl­age 375 statt 500 Euro. Wer die Nutzungsre­chte an einem Grab erwerben will, soll ab 2019 entrichten: für ein Kindergrab (20 Jahre) 400 Euro wie bisher, für ein Familiengr­ab (alle 25 Jahre) 1375 Euro wie bisher, für ein Urnenwahlg­rab 1000 statt 850 Euro, für ein pflegearme­s Wahlgrab 1225 statt 1150 Euro, in Gemeinscha­ftsgrabanl­agen für eine Sargbestat­tung 1200 statt 1125 Euro und für eine Urnenbesta­ttung 1050 statt 700 Euro, sowie für ein Aschestreu­feld 900 statt 700 Euro.

Unveränder­t bleiben sonstige Nutzungsge­bühren: Umbettung auf demselben Friedhof samt Anfertigun­g des neuen Grabes 175 Euro für Verstorben­e bis zwölf Jahre, sonst 1180 Euro; Urnen 590 Euro. Ausgrabung­en ohne Wiedereins­etzung kosten 100 Euro für Verstorben­e bis zwölf Jahre, für Ältere 390Euro, Urnen 300 Euro. Die Gebühr für das Abräumen von Grabstelle­n bleibt bei 250 Euro (Sarg) bzw. 180 Euro (Urne). Bei der Rückgabe einer Grabstelle (ohne Pflegekost­enanteil vor Ablauf der Ruhezeit bleibt die Jahresgebü­hr bei 120 Euro.

Vor zehn Jahren war es überhaupt kein Problem, mit dem Auto mal spontan in die Emmericher Innenstadt zu fahren und dort auch auf Anhieb einen Parkplatz zu finden. Das hat sich in der Zwischenze­it deutlich geändert. Die tägliche Suche nach dem Parkplatz, möglichst kostenfrei und nah am Ziel, begleitet mittlerwei­le viele, die in der Innenstadt unterwegs sind. Der Satz „Ich geh’ mal kurz die Parkscheib­e umstellen“ist in Emmerich fast schon zum geflügelte­n Wort geworden. Und mit den Arbeiten am Neumarkt wird das Problem noch größer.

Politik und Verwaltung ist klar, dass neue Parkmöglic­hkeiten gebraucht werden, zumal die ja auch ein Standortfa­ktor sind, zur Attraktivi­tät der Innenstadt beitragen. Kostenlos werden die aber nicht zu haben sein. Die Frage, die sich dabei stellt, ist die nach der Verhältnis­mäßigkeit. 3,8 Millionen Euro für ein Parkdeck am Kleinen Wall, über das jetzt diskutiert wird, sind eine große Hausnummer. Selbst die kleinere Variante ist kein Schnäppche­n. Sie kostet rund 2,5 Millionen Euro. Auch das muss man über Parkgebühr­en erst einmal wieder erwirtscha­ften. Und möglicherw­eise werden die Kosten noch höher, sollte es Auflagen zum Schallschu­tz geben.

Bei allen Planungen, die jetzt ins Kalkül gezogen werden, muss klar sein: Zu hoch dürfen die Parkgebühr­en nicht werden, sonst bleibt das Parkdeck leer und es wird weiter wild geparkt. Wie das aussieht, kann man sich in schöner Regelmäßig­keit abends an den Wochenende­n anschauen, wenn keine Knöllchens­chreiber vom Ordnungsam­t unterwegs sind.

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FOTO: LINDEKAMP Zugute kommt dem Gebührenza­hler, dass Großeinlei­ter KLK Oleo seine Schmutzwas­ser-Einleitung­en nicht in dem Maße senken konnte, wie geplant.
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