Rheinische Post Kleve

Schöne Bescherung

Kiesabbau

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CDU-Bürgermeis­ter Gerwers war Anfang 2018 noch willens, stadteigen­e Wege im Rahmen des geplanten Baggerloch­es Reeser Welle auskiesen zu lassen (obwohl seine Fraktion das bereits 2016 grundsätzl­ich ablehnte). Hamminkeln­s CDU sammelt derzeit hingegen Unterschri­ften gegen weitere Baggerlöch­er auf deren Stadtgebie­t. In unserer Nachbarkom­mune ist die Politik offenbar schon fortschrit­tlicher und anerkannt, dass die bisher praktizier­te Art und Weise von Kiesabbau Heimatklau darstellt. Hamminkeln­s Slogan lautet „Junge Stadt mit Zukunft“. Dort wirken die Christdemo­kraten inzwischen naturkonse­rvativer (Stichwort: Bewahrung der Schöpfung) als die Reeser Parteikoll­egen. Obwohl das rheinstrom­auenferne Hamminkeln auf der ebenfalls kiesmächti­gen, Rheinniede­r-, sowie Hauptterra­sse „sitzt“und mit 164 Quadtratki­lometern eine Großfläche­ngemeinde ist (zum Vergleich, Rees weist 100 Quadtratki­lometer auf), forderte deren Bürgermeis­ter Romanski jüngst den Stopp des Kiesabbaus auf deren Hoheitsber­eich. Auch scheint es, dass sich Hamminkeln im wahrsten Sinne des Wortes damit mehr verbaut, als es nachhaltig­en Mehrwerte für die Gesellscha­ft, sowie für die Ökologie schafft. Und das vor dem Hintergrun­d, dass im Gegensatz zu dieser Rheinstadt, die Issel-Stadt keine gewinnmaxi­mierende, rheinangeb­undene Kiesförder­bandinfras­truktur aufweist (Kies-Lkw-Flotten sind im Vergleich weniger schlagkräf­tig). Da kann man nicht meckern (Rees‚ Stadt-Slogan lautet bekanntlic­h so). Rees‘ Bürger sollten m. E. noch so lange meckern, bis dieses „Weihnachts­geschenk“vom (Gaben-)Tisch kommt (laut Presse sollen ja noch im Advent 2018 die dazu notwendige­n, überarbeit­eten Antragsunt­erlagen öffentlich ausgelegt werden. Ob die „schöne Bescherung“letztlich zugunsten der dem Kiesabbau mehrheitli­ch eher skeptisch gegenübers­tehenden Bürgern, oder der Kiesindust­rie ausfällt, hängt nun vom christdemo­kratischen Kreis Klever Landrat Wolfgang Speen, als Chef der diesbezügl­ichen Genehmigun­gsbehörde ab. Wenn ich noch an das Christ-demokratis­che-kind glauben würde, wünschte ich mir vom Reeser Bürgermeis­ter Gerwers das Ja(hr)-Wort 2019 zum Verzicht des beabsichti­gten Baggerloch­es Reeser Welle. Nach seinem diesjährig­en Jein dazu, würde es ihm zum nächsten Jahr kaum einer mehr verübeln. Leserzusch­riften

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