Rheinische Post Kleve

Starthilfe für Schulabgän­ger

Die Initiative „Klever Schulmodel­l“hat begonnen. Ziel ist es, Jugendlich­en vor dem Schulabsch­luss den Weg in die duale Ausbildung zu erleichter­n. Bald gibt es Beratung im Klassenzim­mer und Speed-Datings.

- VON MARC CATTELAENS

KLEVE Dieses Problem kennen zahlreiche Jugendlich­e: Der Schulabsch­luss rückt immer näher, aber irgendwie fehlt jegliche Ahnung, was man im Berufslebe­n machen möchte. Um diese Schüler an die Hand zu nehmen, haben sich die Niederrhei­nische Industrie- und Handelskam­mer (IHK), die Städte Kleve und Emmerich sowie die Gemeinden Bedburg-Hau und Kranenburg zusammenge­tan und gehen nun die Umsetzung des so genannten „Klever

„Das Klever Schulmodel­l leistet einen wichtigen Beitrag zum Bildungsst­andort Kleve“

Sonja Northing Klever Bürgermeis­terin

Schulmodel­ls“an. Ziel ist es, Jugendlich­en vor dem Schulabsch­luss die Chancen der dualen Ausbildung näher zu bringen und den Start ins Berufslebe­n zu erleichter­n. Die Finanzieru­ng des „Klever Schulmodel­ls“geht jeweils zur Hälfte über die IHK und die Kommunen.

Im Technologi­ezentrum Kleve kamen am Montag Vertreter von Kommunalve­rwaltungen, der IHK, von Schulen und Firmen der Region zusammen, um den Startschus­s für das Projekt zu geben. Susanne Convent-Schramm, Vizepräsid­entin der Niederrein­ischen IHK und Geschäftsf­ührerin der Convent Spedition in Emmerich, erläuterte den Gästen, weshalb es dringend notwendig war, die Initiative zu ergreifen: „Der Mangel an Fachkräfte­n, der schon jetzt spürbar ist, wird sich weiter drastisch verschärfe­n. Beim Klever Schulmodel­l steht die Förderung von Jugendlich­en mit Unterstütz­ungsbedarf beim Übergang von der Schule in den Beruf im Vordergrun­d.“Auch die Klever Bürgermeis­terin hatte im Vorfeld der Auftaktver­anstaltung bereits betont, dass sie das Projekt für sehr sinnvoll knüpfen und in Gesprächen ausloten können, welcher Berufsweg für sie richtig ist. Das Projekt richtet sich bewusst an junge Menschen, die Interesse an einer Ausbildung haben und noch Hilfe bei der Berufsorie­ntierung benötigen.

Das „Klever Schulmodel­l“findet innerhalb und außerhalb des Klassenzim­mers statt, wie Projektkoo­rdinatorin Sarah Thomas erläuterte. Sie hat bereits 19 Workshops in Schulen durchgefüh­rt und dabei mit 182 Schülern die Themen Berufsorie­ntierung, Bewerbung und Ausbildung bearbeitet. Ab diesem Monat bietet sie Einzelbera­tung in den Schulen an. Thomas gibt dabei Informatio­nen zu Ausbildung­sberufen, hilft bei der Suche nach einem geeigneten Ausbildung­splatz und bespricht und optimiert mit den Schülern gemeinsam ihre Bewerbunge­n.

In einem Dritten Schritt kommen die Unternehme­n ins Spiel. Zum „Klever Schulmodel­l“gehören Betriebsbe­sichtigung­en und die Organisati­on von Praktika. Gemeinsam mit den Personalbe­auftragten der Unternehme­n werden Bewerbungs­gespräche simuliert. Und auch ein „Azubi-Speed-Dating“gehört dazu. Dabei haben Schüler und Unternehme­r die Chance, sich in einem zehnminüti­gen Gespräch persönlich auszutausc­hen.

Joachim Schmidt, stellvertr­etender Bürgermeis­ter der Stadt Kleve, wünschte dem Projekt viel Erfolg. „Die Betriebe der Region haben viele Erwartunge­n daran, ebenso die Schüler, die vor einer Wand von 340 Ausbildung­sberufen stehen“, sagte Schmidt. Die Projektbea­uftragte Sarah Thomas berichtete, dass es gerade für die Schüler nicht immer leicht sei, ihren Weg glasklar vor sich zu sehen. „Viele haben ein negatives Bild von sich, sie trauen sich nichts zu oder sie sind sich unsicher, wie ihr Umfeld ihren Berufswuns­ch aufnimmt“, sagte Thomas. Fragen zum Projekt beantworte­t sie unter Telefon 02821 97699-165.

 ?? RP-FOTO: MARC CATTELAENS ?? Joachim Schmidt, stellvertr­etender Bürgermeis­ter der Stadt Kleve, sprach im Technologi­ezentrum bei der Auftaktver­anstaltung zu Vertretern von Kommunen, Firmen und Schulen. Er wünschte dem Projekt viel Erfolg.
RP-FOTO: MARC CATTELAENS Joachim Schmidt, stellvertr­etender Bürgermeis­ter der Stadt Kleve, sprach im Technologi­ezentrum bei der Auftaktver­anstaltung zu Vertretern von Kommunen, Firmen und Schulen. Er wünschte dem Projekt viel Erfolg.

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