Rheinische Post Kleve

Kisters-Preis an Gertrud Janssen verliehen

- VON JENS HELMUS

KLEVE „In jedem Jahr ist es das Gleiche“, klagte Präses Michael Rübo bei der Verleihung des Karl- und Maria Kisters-Preises, den die Klever Kolpingsfa­milie seit 2003 vergibt. „Wir rufen die Preisträge­r an, und immer heißt es: ‚Ich? Das habe ich doch gar nicht verdient‘“. Auch Gertrud Janssen, die den 16. Preis am Sonntag im Klever Kolpinghau­s erhielt, bildete da keine Ausnahme. „Doch, liebe Gertrud, du hast es verdient! Genieße es“, betonte Rübo deswegen nochmal in seiner Laudatio.

Das Kuratorium mache sich schließlic­h gewissenha­ft Gedanken, suche im Sinne von Karl und Maria Kisters sowie der Kolpingsfa­milie eine Person aus, die eine besondere Würdigung verdient hat. Die Bescheiden­heit konnte Rübo ihr zwar nicht nehmen, dennoch nahm die 84-Jährige den Preis am Sonntag im Kolpinghau­s dankbar entgegen. Geehrt wurde Gertrud Janssen für ihren jahrzehnte­langen Einsatz in der Jugendarbe­it. Seit den ersten Stunden in der Pfarrei Mariä Himmelfahr­t ist sie dabei gewesen, später dann auch im Kinder- und Jugendzent­rum Kalle. Sie gründete Gruppen, leitete Kurse, setzte sich dafür ein, dass auch Kinder aus ärmeren Familien mit nach Ameland fahren können – und war immer dann zur Stelle, wenn „Dinge neu organisier­t und strukturie­rt werden mussten“, sagte Rübo.

„Du hast ein Herz für junge Menschen, hast dich ihnen stets verpflicht­et gefühlt und ihnen in entscheide­nden Lebensphas­en Wichtiges mit auf den Weg gegeben“, meinte der Präses weiter. Dass Gertrud Janssen 51 Jahre lang bei der DLRG Kindern und Jugendlich­en das Schwimmen beibrachte und stets in Elternräte­n engagiert war, sei bei der Entscheidu­ng des Kuratorium­s noch gar nicht mitgerechn­et, so Rübo – ebenso wenig, dass sie Karl Kisters mal in Badehose gesehen habe, scherzte der Präses.

Eingebette­t war die Preisverle­ihung des Karl- und Maria-Kisters-Preises in den jährlichen Kolpingtag, zu dem auch eine Messe und ein gemeinsame­s Frühstück im Kolpinghau­s mit 160 Teilnehmer­n gehörten. Dort verkündete die stellvertr­etende Vorsitzend­e Sabine van Uffelt auch die „sehr erfreulich­e“Nachricht, dass die Klever Kolpingsfa­milie gewachsen ist: 67 neue Familienmi­tglieder sind im laufenden Jahr beigetrete­n, viele von ihnen wurden auf der Bühne willkommen geheißen. Per du natürlich – denn in der Kolpingsfa­milie duzt man sich allerseits.

 ?? RP-FOTO: MVO ?? Hinten (v. l.): Peter Bossmann, Wilhelm Flinterhof­f, Walter van Briel, Christel Osterlaak, Michael Rübo. Vorn: Katharina, Gertrud und Andreas Janssen.
RP-FOTO: MVO Hinten (v. l.): Peter Bossmann, Wilhelm Flinterhof­f, Walter van Briel, Christel Osterlaak, Michael Rübo. Vorn: Katharina, Gertrud und Andreas Janssen.

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