Gaesdonck gratuliert Schwester Theogarde
Die letzte Ordensschwester am Collegium Augustinianum Gaesdonck feiert ihren 80. Geburtstag.
GOCH Selbst die jüngsten Gaesdoncker Schüler kennen sie schon gut, denn viele von ihnen haben von Schwester Theogarde aufbauende Worte gehört oder sich von ihr im Sanitätsbereich betreuen lassen. Theogarde ist die letzte Ordensschwester am Collegium Augustinianum Goch und feierte am Sonntag ihren 80. Geburtstag. Die gesamte Schulgemeinschaft gratulierte ihr am Montagmorgen bei einem kleinen geistlichen Impuls, zu dem Spiritual Cornelius Happel ins Foyer unter den Adventskranz eingeladen hatte. Nach einem musikalischen Vortrag an Saxophon und E-Piano durch zwei ältere Schüler und einem „Wir sagen euch an“der ganzen Schulgemeinschaft bat der Hausgeistliche die Ordensschwester nach vorne. Es gab Blumen nicht nur von den „Großen“, sondern ebenso von den Kindern. Ganz viel Mühe hatten sich Unterstufenschüler gemacht, die mit ihrer Kunstlehrerin Barbara Kuypers besondere Blüten gebastelt hatten: Sie bestanden nämlich aus beschriebenen Zetteln mit guten Wünschen und Dank-Sprüchen. „Weil Schwester Theogarde ,Gold wert’ ist, haben wir die Vase mit Goldfolie beklebt und ein Glas mit ,Wohlfühlmedizin’ gefüllt“, erzählt die Kunst- und Beratungslehrerin. „Ohne Sie wäre es gar nicht so schön auf der Gaesdonck“, hat ein Mädchen geschrieben. Oder, wie es Schulleiterin Doris Mann ausdrückt: „Wir sind so froh, dass wir Sie haben.“Es war deshalb Ehrensache, dem geschätzten Geburtstagskind für seine Feier mit Familie und Freunden den altehrwürdigen Stucksaal zur Verfügung zu stellen.
Im März hatten Schule und Internat 125 Jahre Vorsehungsschwestern an der Gaesdonck gefeirt – die 80-jährige Theogarde ist die letzte verbliebene Ordensschwester. Auch wenn längst hauptamtlich tätige Laien Küche und Hauswirtschaft versorgen, es diplomierte Erzieher gibt und Fachleute für Grünanlage und Technik – Theogarde ist praktisch überall dabei, verarbeitet die Früchte der Obstwiese zu Marmelade, die dann für den guten Zweck verkauft wird, ist für die Sakristei zuständig, sieht nach kränkelnden Kindern und ist gefragte Ratgeberin für viele.
Treu nach der Ordensregel der Schwestern der Göttlichen Vorsehung lebt Theogarde zwar einfach und bescheiden, ist aber immer freundlich und froh gestimmt mittendrin im Geschehen. Den Schülern gab sie am Ende der kleinen Adventsfeier mit auf den Weg, sie sollten sich ihres Lebens an Geburtstagen wie an allen anderen Tagen freuen, wie auch Gott Freund des Lebens sei.