Rheinische Post Kleve

Grundsteue­r B soll nur leicht ansteigen

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EMMERICH (mavi) Die Grundsteue­r B – die Steuer für bebaute Grundstück­e – soll in Emmerich nun von 440 Prozentpun­kte auf 443 statt wie von der Verwaltung vorgeschla­gen 460 Prozentpun­kte steigen. Dafür sprach sich der Haupt- und Finanzauss­chuss in der Sitzung am Dienstag einstimmig aus. Wahrschein­lich ist, dass der Rat dem in der Sitzung am 18. Dezember folgen wird.

Das Land plant 2019 die fiktiven Hebesätze eben auf diese 443 Prozentpun­kte zu erhöhen. Bliebe Emmerich darunter, würde eine höhere Einnahmekr­aft gegengerec­hnet, als tatsächlic­h vorhanden. Bei den Schlüsselz­uweisungen käme Emmerich schlechter weg. Diesen Effekt war die Politik bereit auszugleic­hen. „Mehr aber nicht“, betonte CDU-Fraktionsc­hef Matthias Reintjes. Das war ganz im Sinne der BGE. Die SPD schloss sich dem an, was ihr aber nicht leicht fiel: „Wir haben die Verantwort­ung für die Finanzkraf­t der Stadt zu sorgen“, unterstric­h Andrea Schaffeld, Fraktionsv­orsitzende, die vermutet, dass bei dieser minimalen Erhöhung im Folgejahr erneut über eine Grundsteue­r-Erhöhung diskutiert werden müsse.

Emmerichs Kämmerer Ulrich Siebers hatte nochmal für seinen Vorschlag geworben, der im Haushalt 230.000 Euro mehr Einnahmen bedeutet hätte. Pro Haushalt wären zehn bis 20 Euro mehr im Jahr zu zahlen gewesen: „Die Überschüss­e geben wir ja für den Bürger aus.“

Auch, dass der Finanzberi­cht für das dritte Quartal zum 31. Oktober eine Verschlech­terung des Haushaltse­rgebnisses 2018 auf ein Minus von knapp 285.000 Euro ergibt, änderte die Meinung der Politik nicht. „Ich wette eine Kiste Bier, dass es am Ende des Jahres wieder besser aussieht“, sagte Reintjes.

Ursprüngli­ch war im Haushalt ein Plus von gut 946.000 Euro für 2018 vorgesehen. Zum 31. März wuchs der Überschuss auf 1,187 Mio. Euro. Zum 31. Juli schrumpfte das Plus schon auf nur noch gut 60.000 Euro.

Die Kernveränd­erungen: höhere Gewerbeste­uereinnahm­en von 420.000 Euro; geringere Gewinnauss­chüttung der EGD von knapp 803.000 Euro; höhere Zinsaufwen­dungen von 470.000 Euro, weil der Kämmerer vier Kredite vorzeitig hat ablösen können und damit langfristi­g Geld spart (Stand heute wäre der letzte Kredit 2037 abbezahlt); 500.000 Euro Mehraufwan­d für ambulante und stationäre Hilfen in der Jugendarbe­it; 800.000 Euro geringerer Anteil am Breitbanda­usbau; aber auch 520.000 Euro geringere Förderbetr­äge dafür; 350.000 Euro Erstattung­en nach dem Asylbewerb­erleistung­sgesetz; 650.000 Euro weniger Asyl-Leistung vom Land .

Tatsächlic­h warb der Kämmerer ungewöhnli­cher Weise sogar für Investitio­nen: „Die Gesamtschu­lden sorgen mich derzeit nicht. Die Zinsen sind günstig, man sollte vielleicht Dinge anpacken.“

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