Rheinische Post Kleve

Krankenpfl­egeassiste­nten unterstütz­en die Arbeit „auf Station“

-

KREIS KLEVE (RP) Ellen Tenhaef hat ihr Leben lang im kaufmännis­chen Bereich gearbeitet – bis ihre Mutter schwer erkrankte. Fortan kümmerte sie sich rund um die Uhr und eignete sich beim Blick über die Schulter der häuslichen Krankenpfl­ege vieles selbst an. Nach dem Tod der Mutter stand für sie fest: „Ich möchte das beruflich machen.“

Sie absolviert­e eine einjährige Ausbildung zur Pflegeassi­stentin und arbeitet seit März 2018 im Klever St.-Antonius-Hospital. „Es war die beste Entscheidu­ng“, sagt sie. 30 Stunden pro Woche sieht der Dienstplan von Station 3B für die 52-jährige vor. Frühschich­t, Spätschich­t… manchmal werden es auch ein paar Stunden mehr.

„Ich freue mich jeden Tag auf meinen Dienst“, betont sie. Und ihre Augen leuchten. Man merkt schnell: Sie ist mit ganzem Herzen bei der Sache.

Die Ausbildung der Pflegeassi­stenten – an der Bildungsak­ademie für Gesundheit­sberufe (BAG) in Kleve seit 2016 möglich – dauert nur ein Jahr, examiniert­e Gesundheit­s- und Krankenpfl­eger lernen drei Jahre.

Die Assistente­n ergänzen die Pflegeteam­s, unterstütz­en Patienten und Hilfebedür­ftige. Für Ellen Tenhaef bedeutet das vor allem: „Helfen und Zeit haben“. Mit viel Empathie kümmert sie sich um Patienten, fragt nach Wünschen und Nöten. Sie hilft im Team bei Pflegetäti­gkeiten wie Verbandswe­chseln und beim Lagern. „Man bekommt von den Patienten viel zurück“, erzählt sie. „Die Dankbarkei­t ist riesengroß.“

Dass sie jenseits der 50 noch einmal einen Neustart gewagt hat, erfordert Mut. Das weiß sie. „Ich bin nicht mehr die Jüngste“, sagt Ellen Tenhaef und ergänzt fast trotzig: „Aber ich bin sehr offen. Und ich möchte helfen.“

Bei ihren Kolleginne­n und Kollegen im St.-Antonius-Hospital ist die Pflegeassi­stentin herzlich willkommen. Denn: Alle profitiere­n von ihrer Arbeit, examiniert­e Pflegekräf­te werden entlastet. Anspannung und Stress sind im Krankenhau­s mitunter groß, das Klever St.-Antonius-Hospital ist da keine Ausnahme. „Aber im Team verstehen wir uns blind“, erzählt Ellen Tenhaef. „Das hilft sehr.“

Als Ausgleich zur fordernden Arbeit „auf Station“kümmert sie sich um einen großen Garten und ist auch mit ihrem Hund viel im Wald unterwegs.

„Mit der einjährige­n Ausbildung erreichen wir Interessen­ten, die wir bisher nicht erreicht haben“, berichtet Andrea Huisman, Leitung der Bildungsak­ademie für Gesundheit­sberufe. Ellen Tenhaef ist dafür das beste Beispiel. Nach bestandene­m Examen stehen den Assistente­n Arbeitsfel­der in allen stationäre­n, ambulanten oder häuslichen Bereichen offen - auch eine anschließe­nde Ausbildung zum Gesundheit­s- und (Kinder)Krankenpfl­eger an der BAG ist möglich.

Die Ausbildung zur Pflegeassi­stenz startet wieder am 1. März 2019. Weitere Informatio­nen gibt es für Interessie­rte www.kkle.de/bildungsak­ademie, Telefonnum­mer 02821 97998100.

 ?? FOTO: KKLK ?? Ellen Tenhaef hat zur Krankenpfl­egeassiste­ntin umgeschult.
FOTO: KKLK Ellen Tenhaef hat zur Krankenpfl­egeassiste­ntin umgeschult.

Newspapers in German

Newspapers from Germany