FC kassiert ärgerliche 0:2-Niederlage
Des einen Freud ist des anderen Leid: In der Fußball-Oberliga geht der 1. FC Kleve beim VfB Hilden als Verlierer vom Platz. Die Gastgeber entledigen sich des Stachels, der sie nach der 0:3-Auftaktpleite in Kleve bis gestern schmerzte.
Nach zwei Siegen in der Ferne unterliegen die Rot-Blauen am Sonntagnachmittag dem VfB Hilden mit 0:2 (0:0). „Das ist eine sehr ärgerliche und frustrierende Niederlage“, sagt FC-Trainer Umut Akpinar nach dem Schlusspfiff. Dabei war es ein mächtiges Bild, das die Klever Kicker abgaben, noch bevor der Unparteiische die Oberliga-Partie zwischen dem Achten und Zwölften der Tabelle angepfiffen hatte: der Tross kam inklusive der Ersatzspieler und Verletzten zusammen, hakte sich unter und beschwor lautstark die teaminterne Eintracht. Ein auch im weiteren Verlauf des Nachmittags sehr kommunikativer Anhänger der Heimelf rief seinem Team gleichzeitig zu: „Denkt an das Hinspiel. Wir wollen etwas sehen.“Es sollte ein Spiel nach seinem Geschmack werden.
In die Rolle derer, die etwas zeigen wollten, fügten sich anfangs jedoch die Akpinar-Balltreter. Spielführer Fabio Forster & Co. übernahmen die Spielkontrolle und verlagerten das Geschehen in die Hälfte der Gastgeber. Zur ersten Torchance kam dennoch der VfB durch Zissis Alexandris nach einer knappen Viertelstunde. Nach einer Ecke fiel ihm das Leder im Rückraum zu, aus der Drehung verfehlte er das Tor allerdings deutlich. Im Gegenzug setzte Levon Kürkciyan zum Alleingang über die linke Seite an, zog in die Mitte und schoss aus spitzem Winkel um Haaresbreite am rechten Pfosten vorbei.
Was FC-Schlussmann Bjarne Janßen schnell klar wurde: Hilden zögert nicht lange; bietet sich eine noch so aussichtslose Gelegenheit zum Torschuss, versuchen es die in weiß gekleideten Kicker. Eine weitere sehr gute Einschussmöglichkeit im ersten Durchgang verzeichnete auf Klever Seite Niklas Klein-Wiele, der sich an der Strafraumkante um seinen Gegenspieler drehte und flach am linken Pfosten vorbei schoss. So ging es mit einem torlosen Unentschieden in die Kabine. Kämpferisch waren die Darbietungen beider Teams ansprechend, Großchancen aber Mangelware.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich Hilden leicht verbessert. Dennoch war es eine Überraschung, als es in der 65. Minute im Klever Tor einschlug. Zuvor hatte Forster mit einem taktischen Foul für eine gute Freistoßmöglichkeit Hildens gesorgt. Aus 25 Metern fasste sich Talha Demir ein Herz, der Ball prallte unglücklich vor Janßen auf und landete im Tor. Es war am Spielführer, die Hoffnung zurückzubringen: Forster boxte Janßen motivierend auf die Brust und rief seinen Mitspielern zu: „Komm Leute, Körpersprache jetzt. Schaut mal, wie frei wir stehen.“In der Tat lag es nicht an fehlenden Räumen, dass die Bresserberg-Kicker an diesem Tag ohne Torerfolg blieben, zu selten aber nutzten sie diese effektiv aus. Spielerisch kreierte Hilden wenig, mit Distanzschüssen gefährdeten sie jedoch immer wieder die Defensive des FC.
Je heller das Flutlicht schien, desto unruhiger wurde die Begegnung. „Wir wussten, dass es hier hektisch werden würde. Leider haben wir uns davon in der zweiten Halbzeit ein wenig anstecken lassen“, sagt Akpinar. Aus dieser Hektik heraus besorgte der Hildener Alexandris die Entscheidung: nach einem Freistoß von der rechten Seite hielt er entscheidend seinen Kopf in die Flugbahn des Balles, der zum zweiten Mal an diesem Nachmittag im Klever Kasten einschlug.
„Wir haben heute einfach zu viele Standards zugelassen, über die Hilden gefährlich werden konnte“, befindet als Rückblick auf die 90 Minuten ein enttäuschter Akpinar, dessen Mannschaft trotz der Niederlage nach wie vor den achten Tabellenrang belegt. „Wir waren über 90 Minuten hinweg sehr konzentriert. Unser Fokus lag vor allem auf den zweiten Bällen, die wir immer wieder erobern konnten. Das war ein sehr verdienter Sieg“, lautet das Fazit von Hildens Trainer Marc Bach. Im Vorfeld hatte er erklärt, dass der Stachel nach der 0:3-Auftaktniederlage in Kleve tief sitzt. Der Stachel ist nun raus.