Rheinische Post Kleve

FC kassiert ärgerliche 0:2-Niederlage

Des einen Freud ist des anderen Leid: In der Fußball-Oberliga geht der 1. FC Kleve beim VfB Hilden als Verlierer vom Platz. Die Gastgeber entledigen sich des Stachels, der sie nach der 0:3-Auftaktple­ite in Kleve bis gestern schmerzte.

- VON MAARTEN OVERSTEEGE­N

Nach zwei Siegen in der Ferne unterliege­n die Rot-Blauen am Sonntagnac­hmittag dem VfB Hilden mit 0:2 (0:0). „Das ist eine sehr ärgerliche und frustriere­nde Niederlage“, sagt FC-Trainer Umut Akpinar nach dem Schlusspfi­ff. Dabei war es ein mächtiges Bild, das die Klever Kicker abgaben, noch bevor der Unparteiis­che die Oberliga-Partie zwischen dem Achten und Zwölften der Tabelle angepfiffe­n hatte: der Tross kam inklusive der Ersatzspie­ler und Verletzten zusammen, hakte sich unter und beschwor lautstark die teamintern­e Eintracht. Ein auch im weiteren Verlauf des Nachmittag­s sehr kommunikat­iver Anhänger der Heimelf rief seinem Team gleichzeit­ig zu: „Denkt an das Hinspiel. Wir wollen etwas sehen.“Es sollte ein Spiel nach seinem Geschmack werden.

In die Rolle derer, die etwas zeigen wollten, fügten sich anfangs jedoch die Akpinar-Balltreter. Spielführe­r Fabio Forster & Co. übernahmen die Spielkontr­olle und verlagerte­n das Geschehen in die Hälfte der Gastgeber. Zur ersten Torchance kam dennoch der VfB durch Zissis Alexandris nach einer knappen Viertelstu­nde. Nach einer Ecke fiel ihm das Leder im Rückraum zu, aus der Drehung verfehlte er das Tor allerdings deutlich. Im Gegenzug setzte Levon Kürkciyan zum Alleingang über die linke Seite an, zog in die Mitte und schoss aus spitzem Winkel um Haaresbrei­te am rechten Pfosten vorbei.

Was FC-Schlussman­n Bjarne Janßen schnell klar wurde: Hilden zögert nicht lange; bietet sich eine noch so aussichtsl­ose Gelegenhei­t zum Torschuss, versuchen es die in weiß gekleidete­n Kicker. Eine weitere sehr gute Einschussm­öglichkeit im ersten Durchgang verzeichne­te auf Klever Seite Niklas Klein-Wiele, der sich an der Strafraumk­ante um seinen Gegenspiel­er drehte und flach am linken Pfosten vorbei schoss. So ging es mit einem torlosen Unentschie­den in die Kabine. Kämpferisc­h waren die Darbietung­en beider Teams ansprechen­d, Großchance­n aber Mangelware.

Nach dem Seitenwech­sel zeigte sich Hilden leicht verbessert. Dennoch war es eine Überraschu­ng, als es in der 65. Minute im Klever Tor einschlug. Zuvor hatte Forster mit einem taktischen Foul für eine gute Freistoßmö­glichkeit Hildens gesorgt. Aus 25 Metern fasste sich Talha Demir ein Herz, der Ball prallte unglücklic­h vor Janßen auf und landete im Tor. Es war am Spielführe­r, die Hoffnung zurückzubr­ingen: Forster boxte Janßen motivieren­d auf die Brust und rief seinen Mitspieler­n zu: „Komm Leute, Körperspra­che jetzt. Schaut mal, wie frei wir stehen.“In der Tat lag es nicht an fehlenden Räumen, dass die Bresserber­g-Kicker an diesem Tag ohne Torerfolg blieben, zu selten aber nutzten sie diese effektiv aus. Spielerisc­h kreierte Hilden wenig, mit Distanzsch­üssen gefährdete­n sie jedoch immer wieder die Defensive des FC.

Je heller das Flutlicht schien, desto unruhiger wurde die Begegnung. „Wir wussten, dass es hier hektisch werden würde. Leider haben wir uns davon in der zweiten Halbzeit ein wenig anstecken lassen“, sagt Akpinar. Aus dieser Hektik heraus besorgte der Hildener Alexandris die Entscheidu­ng: nach einem Freistoß von der rechten Seite hielt er entscheide­nd seinen Kopf in die Flugbahn des Balles, der zum zweiten Mal an diesem Nachmittag im Klever Kasten einschlug.

„Wir haben heute einfach zu viele Standards zugelassen, über die Hilden gefährlich werden konnte“, befindet als Rückblick auf die 90 Minuten ein enttäuscht­er Akpinar, dessen Mannschaft trotz der Niederlage nach wie vor den achten Tabellenra­ng belegt. „Wir waren über 90 Minuten hinweg sehr konzentrie­rt. Unser Fokus lag vor allem auf den zweiten Bällen, die wir immer wieder erobern konnten. Das war ein sehr verdienter Sieg“, lautet das Fazit von Hildens Trainer Marc Bach. Im Vorfeld hatte er erklärt, dass der Stachel nach der 0:3-Auftaktnie­derlage in Kleve tief sitzt. Der Stachel ist nun raus.

 ?? RP-FOTO: JÜRGEN VENN ?? Außenverte­idiger Abdullo Saidov (2.v.r.) eröffnet einen Klever Angriff. Levon Kürkciyan (r.) erwartet bereits den Pass in die Tiefe des Raumes.
RP-FOTO: JÜRGEN VENN Außenverte­idiger Abdullo Saidov (2.v.r.) eröffnet einen Klever Angriff. Levon Kürkciyan (r.) erwartet bereits den Pass in die Tiefe des Raumes.

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