Rheinische Post Kleve

Zum auslaufend­en Jahr durch Pfalzdorf

Zum 31. Sylvesterl­auf gehen bis zu 2800 Teilnehmer an den Start. Bis zum 26. Dezember werden noch Meldungen angenommen.

- VON MAARTEN OVERSTEEGE­N

Die knapp 7000 Einwohner in Pfalzdorf genießen an 364 Tagen im Jahr idyllische Ruhe. An einem Tag aber, ausgerechn­et am letzten jedes Jahres, bricht die größte Sportveran­staltung der Region die Stille. Dann nämlich kämpfen tausende Läufer an der Hevelingst­raße um die vordersten Ränge beim Sylvesterl­auf. „Das Dorf platzt aus allen Nähten. Aber ich könnte mir nicht vorstellen, wie Pfalzdorf ohne den Lauf aussehen soll“, sagt Tim Verhoeven, Mitglied des Organisati­onsteams vom VfB Alemannia Pfalzdorf.

Nur ein einziges Mal fiel das Event der Leichtathl­etikabteil­ung im Jahr 2010 aufgrund des Schneefall­s aus. „Und dennoch war damals das ganze Dorf auf den Beinen und hat sich zum Glühwein-Trinken versammelt. Das zeigt den familiären Charakter unserer Veranstalt­ung“, sagt Verhoeven. Alle Mitglieder des Orga-Teams stammen ursprüngli­ch aus Pfalzdorf, viele sind mit dem Lauf aufgewachs­en. So sei es auch nie schwierig, ausreichen­d Helfer zu finden. „Viele Volksläufe kämpfen nicht nur mit sinkenden Teilnehmer­zahlen, sondern vor allem mit fehlenden Freiwillig­en. Davon konnte bei uns noch nie die Rede sein“, sagt Verhoeven.

„Da die Veranstalt­ung bereits viele Jahre erfolgreic­h ist, müssen wir das Rad auch nicht immer neu erfinden“, fügt er an. Das heißt: fast alles bleibt, wie es schon immer war. So stehen auch in diesem Jahr die Strecken über fünf und zehn Kilometer im Programm. Der Start- und Zielbereic­h befindet sich am Schulzentr­um neben der St. Martinus-Kirche. Schüler können sich der Drei-Kilometer-Strecke annehmen, für die Kleinsten steht zudem der 500-Meter-Lauf im Angebot. „Mit unserem Angebot richten wir uns in gleichem Maße an ambitionie­rte Läufer wie an Breitenspo­rtler. An jung und alt, an Leichtathl­eten, die im Verein organisier­t sind und an solche, die nur einmal im Jahr mitmachen“, sagt Verhoeven. Einzig die Königsdisz­iplin über zehn Kilometer sei Untrainier­ten nicht zu empfehlen. „Viele starten dann viel zu schnell und merken, dass es hinten raus eng wird mit der Luft“, sagt Mitveranst­alter Gerd Janßen. Folglich sehe man bei dieser Distanz vorrangig Sportler in Vereinsfar­ben.

Bisher haben sich insgesamt 2200 Läufer angemeldet, die Veranstalt­er rechnen damit, dass schlussend­lich 2800 Sportler an den Start gehen. „Wir befinden uns damit in stabilen Größenordn­ungen“, sagt Ralph Sluitsers. Auch die hohe Zahl ausländisc­her Teilnehmer sei unveränder­t. „Entweder machen die Menschen vor Ort Urlaub oder sie besuchen ihre Familie. Dann nutzen sie die Gelegenhei­t des Laufes aus“, sagt er. Daher finden sich nicht nur zahlreiche Sportler aus den Niederland­en, sondern auch aus Österreich, Spanien, Großbritan­nien, Italien oder gar dem Kongo auf den schier endlosen Anmeldelis­ten.

Eines aber hat sich im Vergleich zur 30. Auflage geändert: die im vergangene­n Jahr noch blauen Funktionss­hirts gibt es für die ersten 2000 Angemeldet­en nun in Lila; das historisch­e Bild des Ortskerns auf dem Rücken bleibt erhalten. „Egal, wo man sich im Kreis Kleve umsieht, fast immer läuft jemand in unserem Shirt“, sagt Veranstalt­er Gerd Janßen. Damit alle Teilnehmer nach dem Lauf rasch zu den Jahreswech­sel-Feierlichk­eiten kommen, wollen die Alemannen schnellstm­öglich zur Siegerehru­ng schreiten. „Wir warten natürlich auf den letzten Läufer. Dann aber sind immer viele überrascht, wie schnell der Platz vor der Schule geräumt ist“, sagt Janßen. Ohnehin haben die Leichtathl­eten ein enges Zeitkorset­t geschnürt: Zwischen den Starts des Fünf- und Zehn-Kilometer-Lauf liegen nicht mal zwei Stunden.

Der Sylvesterl­auf steht in den Startlöche­rn. Nun hoffen Verhoeven und Co. noch auf eines: „Wir drücken die Daumen für gutes Wetter.“

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RP-ARCHIVFOTO: KLAUS-DIETER STADE Volle Straßen: Auch im Vorjahr zog der Sylvesterl­auf tausende Athleten und Zuschauer an.

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