Rheinische Post Kleve

EU will Bahnstreck­en fördern

Der Güterverke­hr auf der Schiene soll Milliarden von der EU erhalten.

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BRÜSSEL (kes) Das Europäisch­e Parlament wird am Mittwoch die Grundlagen für eine breite Finanzieru­ng transnatio­naler Schienenpr­ojekte schaffen. Danach sollen Bahnverbin­dungen für den Güterverke­hr mit bis zu 50 Prozent aus EU-Mitteln gefördert werden. Die Gelder könnten auch den Schienenve­rbindungen zwischen Nordrhein-Westfalen und den Seehäfen Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam zugute kommen.

Insgesamt will die EU internatio­nale Verkehrsve­rbindungen zwischen 2021 und 2026 mit mindestens 60 Milliarden Euro fördern, zuvor waren es ledig 45 Milliarden. Die Mittel dafür stammen aus dem europäisch­en Programm CEF (Connecting Europe Facility) und dem Europäisch­en Fonds für strategisc­he Investitio­nen. Wenn das Parlament die Mittel verabschie­det hat, können sich Bund und Länder wie NRW gemeinsam für einzelne Projekte bewerben.

Einen entscheide­nden Schritt weiter könnte damit das Projekt Eiserner Rhein zwischen dem Ruhrgebiet und Antwerpen kommen. Hier wird eine neue Variante 3RX diskutiert, die zwischen Mönchengla­dbach über Viersen nach Antwerpen verläuft. Die EU könnte die Hälfte der Investitio­nskosten von 770 Millionen beisteuern. Damit würden die Niederländ­er entlastet, die rund 444 Millionen auf ihrem Gebiet verbauen müssten, aber wegen des geringen Nutzens für das Land bislang wenig Interesse zeigten. NRW-Verkehrsmi­nister Hendrick Wüst (CDU) hatte vor Kurzem eine Absichtser­klärung mit seiner niederländ­ischen Kollegin Cora van Nieuwenhui­zen-Wijbenga unterzeich­net, wonach die Niederländ­er unter anderem ihre Bedenken gegen die Linie aufgeben.

Auch die Betuwe-Linie, die auf deutscher Seite mit rund 1,5 Milliarden Euro ausgebaut werden soll, kann Mittel aus der EU erhalten. Der parlamenta­rische Geschäftsf­ührer der CDU/CSU-Gruppe in der europäisch­en EVP-Fraktion, Markus Pieper, sieht in der besseren Anbindung Nordrhein-Westfalens an die Seehäfen einen „wichtigen Impuls für Arbeitsplä­tze und Wirtschaft in unserem Land“. Er forderte die beteiligte­n Regierunge­n auf, jetzt Anträge bei der EU für die Fördermitt­el zu stellen. Wüst begrüßte den Einsatz neuer EU-Gelder. Das sei nun ein Anreiz für alle beteiligte­n Regierunge­n, „mehr Güter vom Lkw auf die Schiene zu verlagern“.

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