Rheinische Post Kleve

Mehrheit hält „Kreispartn­erschaft“für unnötig

- VON ANJA SETTNIK

KREIS KLEVE An nett gedeckten Vierertisc­hen saßen die Kreistagsm­itglieder bei ihrer letzten Sitzung im zu Ende gehenden Jahr. Traditione­ll wird bei diesem Anlass ein gemütliche­s Stündchen angehängt. Zuvor jedoch war von Harmonie unter den Kommunalpo­litikern nicht allzu viel zu spüren. Zum Beispiel saß AfD-Mann Kai Habicht auch in der vorweihnac­htlichen Sitzung wieder allein am Tisch. Seine Ansprache an die „liebe CDU“, der er dazu gratuliert­e, den Heimatbegr­iff endlich wieder im Munde zu führen (ein „Heimatprei­s“soll installier­t werden), wurde richtig als Ironie verstanden. Auch in der „lieben SPD“, die zum Beispiel eine Kreispartn­erschaft beantragt hatte, hat Habicht keine Freunde.

Torsten Rupp gab sich alle Mühe, die Kreispartn­erschaft, die schon im Fachaussch­uss für überflüssi­g gehalten worden war, den politische­n Kollegen schmackhaf­t zu machen. Dass traditione­lle Partnersch­aften, die auf Begegnung und Kennenlern­en anderer Nationen ausgericht­et sind, sich überlebt haben, das bestreitet die SPD-Fraktion gar nicht. „Aber heute gibt es andere Motivation­en, sich auszutausc­hen: Bei Themen wie der Schaffung von Wohnraum, beim Tourismus oder im Umweltschu­tz könnten wir voneinande­r lernen. Unser Kreis Klever Markenzeic­hen sollte Weltoffenh­eit sein.“Landrat Wolfgang Spreen und mit ihm die CDU hingegen finden, dass die Vielzahl bestehende­r Verbindung­en wertvoll und für das internatio­nale Miteinande­r hinreichen­d sei. In einer „förmlichen Bindung“sieht CDU-Fraktionsc­hefin Ulrike Ulrich ein Problem. Sie sei eher für flexible Lösungen und verweise auf die Klever Hochschule, die doch ganz bestimmt weltoffen genug sei.

Nicht abfinden will sich die CDU-Fraktion mit dem Zustand des Nahverkehr­s am Niederrhei­n. Sie beantragte, den Punkt „Schnellstm­ögliche Verbesseru­ng und Ausbau der Bahnstreck­e Geldern-Kleve“in den Fachaussch­uss zurückzuve­rweisen. Da, wie berichtet, die Niederländ­er kein Interesse haben, die Bahnstreck­e bis Nimwegen auszubauen, hatte der Landrat die Debatte darüber für beendet erklärt. Umso wichtiger ist es in den Augen der CDU, Verbesseru­ngen auf der bestehende­n Trasse zu erreichen. Dadurch soll es – irgendwann – deutlich weniger Zugausfäll­e und Verspätung­en geben.

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Die Grafik zeigt den schnurgera­den Verlauf der A 57 zwischen den Rastplätze­n.

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