Ludger Beerbaum gewinnt eine Viertelmillion Euro
PRAG/KÖLN (sid) Der „alte Hase“Ludger Beerbaum hat mit seinen mittlerweile 55 Jahren wahrlich schon viel im Reitsport erlebt: vier Olympiasiege sowie WM- und EM-Triumphe. 2004 war er sogar deutscher Fahnenträger bei Olympia. Am Samstagabend erlebte Deutschlands erfolgreichster Springreiter in Prag ein weiteres emotionales Highlight, das mit einem Scheck über eine Viertelmillion Euro noch zusätzlich versüßt wurde.
Beim hoch dotierten Finale der Global Champions Tour belegte er auf Casello nur knapp geschlagen Platz zwei und sicherte sich hinter Edwina Alexander-Tops ein üppiges „Weihnachtsgeld“. Nur 48 Hundertstelsekunden trennten den Riesenbecker im Großen Preis von Prag von der australischen Amazone, die sich nach dem Erfolg auf ihrer elfjährigen Stute California über 313.333 Euro freuen durfte. Als Vierter strich Daniel Deußer (Mechelen) auf Tobago Z noch 125.833 Euro ein. Die Prüfung war mit 1,25 Millionen Euro dotiert, insgesamt wurden in Prag 11,46 Millionen Euro ausgeschüttet - das ist Rekord im Reitsport. Zum Vergleich: Im Reiter-Mekka Aachen erhielten die Springreiter in diesem Jahr insgesamt knapp zwei Millionen Euro.
Doch es war nicht alleine das Geld, auch die Show hatte es Beerbaum angetan. Die Reiter wurden dem Publikum in einem „Walk of Champions“einzeln präsentiert. Ein gewaltiger Aufwand, Licht- und Soundtechnik veredelten den Moment. „Dies ist ein Meilenstein, der unseren Sport auf ein neues Niveau führt“, sagte Beerbaum begeistert und gestand: „Es war sehr emotional, selbst für einen so alten Kerl wie mich. Heute haben wir die Zukunft hinsichtlich Athletik, modernem Austragungsort und Technik gesehen. Es ist etwas sehr Aufregendes. Ich habe es genossen.“
Neu war einiges in Prag, neben dem gewaltigen technischen Aufwand auch die Rekordausschüttung von 11,46 Millionen Euro. „Es ist hier wirklich sehr speziell, der Sport, die Dramatik. Für mich ist das ein neues Gefühl“, sagte Beerbaum, der „nur“als Nachrücker ins 16-köpfige Feld gerückt war. Qualifiziert waren die Gewinner der 16 Saisonspringen, bei Mehrfach-Siegern rückten weitere Kandidaten nach. Davon profitierte neben Ludger Beerbaum auch Deußer, der Team-Olympiadritte von Rio. Marcus Ehning (Borken) und Christian Ahlmann (Marl) waren nicht qualifiziert und verpassten im Teamwettbewerb mit sechs Dreier-Mannschaften den großen Geldsegen. Ehning belegte mit Valkenswaard United den zweiten Rang (1,371 Millionen Euro), Ahlmann kam mit den Scandinavian Vikings auf Platz vier (548.480). Die Geld-Verteilung bestimmen die Teamsponsoren.