Rot-Blaue Erinnerungen erwacht
Zahlreiche Anhänger des 1. FC Kleve blickten auf vergangene Tage zurück.
„Wir schlafen nicht in Betten, wir schlafen nicht auf Stroh, wir schlafen auf Paletten, das ist in Kleve so“- eine Liedzeile, wie sie am Samstag immer wieder in der Klever Getec-Arena erklang. Das Programm der eingefleischtesten Anhänger umfasste nämlich noch mehr als konservative Fußball-Observation: zuvor trafen sich Mitglieder verschiedener Fanclubs, um auf vergangene Zeiten zurückzublicken. So waren die Fanclubs Kleefse Jonges, Commando Schwanenstadt 03, Nassau Crew Kleve, Young Ultras, Lost Boyz Cleve und Stramme Jungs von Initiator Bertram Winterberg eingeladen worden. Nach der Insolvenz des Vereins im Jahre 2011 lösten sich viele dieser Vereinigungen auf. Noch immer aber begleiten einige der Protagonisten die Klever Kicker auf den Auswärtsfahrten quer durch den Fußball-Westen.
„Wir haben großartige und schwere Zeiten mit dem Klub erlebt“, sagt Winterberg, der schon beim VfB Lohengrin 03 Kleve am Seitenrand stand und nun die Kleefse Jonges führt. „Höhepunkte waren für mich natürlich die Aufstiege in die Landes-, Verbands-, und Oberliga“, sagt Winterberg. Der traurigste Moment ereilte ihn, als ein Mitglied der Szene 2002 kurz nach einer FC-Partie bei einem Arbeitsunfall ums Leben kam. „So etwas vergisst du nie wieder“, sagt Winterberg. Unsterblich sind für ihn die größten Helden vom Bresserberg: Umut Akpinar, Sascha Brouwer und Christoph Müller. „Doch auch Fabio Forster ist auf einem guten Weg zum Urgestein.“
Nach dem stimmungsvollen Stelldichein heizten die Getreuen 90 Minuten lang Schwenkfahnen in die Höhe, besangen bei Obergärigem das eigene Team und heizten die Atmosphäre mit einer ohrenbetäubenden Stadiontrommel an. Der 3:1-Sieg des 1. FC Kleve gegen TuRU Düsseldorf war eine faire Gegenleistung.