Das Trafohäuschen von Mehr
Im Jahr 2020 feiert das Örtchen den 1300. Geburtstag. Beim Dorftreffen wurde das Jubiläum von der Arbeitsgruppe „Mehr miteinander“besprochen. Mehrere Projekte werden in der nächsten Zeit in Angriff genommen.
KRANENBURG-MEHR Zu einem Dorftreffen hatte Ortsvorsteher Dieter Welling die Einwohner von Mehr in die Alte Schule eingeladen. Grund war das Ortsjubiläum „1300 Jahre Mehr“in 2020. 40 Interessierte waren gekommen, darunter Pfarrer Jörg Monier, Bürgermeister Günter Steins und das Kreistagsmitglied Gertrud Kersten. Johannes van Lier erläuterte ausführlich die Schenkungsurkunde des Grafen Ebroin im Jahre 720. Darin wird der Name Mehr zum ersten Mal nachweislich genannt.
In der Urkunde heißt es: „Ich, Graf Ebroin, schenke zum Heil meiner Seele und der Seele meiner lieben
„Offen und neugierig sind wir auf Vorschläge zur Ausgestaltung des Jubiläumsjahres“
Fred Kahm Arbeitskreis
Frau an die Basilika des heiligen Petrus, die im Ort Rindern im Gau Düffel am Rhein erbaut ist, wo jetzt Willibrord Herr, Abt und Bischof ist…in unserem Landgut Mehr einen Käter mit Frau und Kindern und ein Stück Wald.“Es gab in Mehr einige Landgüter, große Bauernhöfe, die dem Grafen gehörten und die von Verwaltern bewirtschaftet wurden. Zu jedem Landgut gehörten ein oder mehrere Katstellen, die wurden von Kätern bewohnt. Sie arbeiteten auf dem Landgut. Das Stück Wald, was aus Mehr geschenkt wurde, gehörte wahrscheinlich zu einem größeren Wald, denn aus Donsbrüggen und Rindern wird auch ein Stück Wald geschenkt.
Nachdem vom Kreis Kleve eine Jubiläumszuwendung bis zu 26.000 Euro für ein investives Projekt zum 1300-jährigen Ortsjubiläum in Aussicht gestellt wurde, befasste sich seit Oktober eine Arbeitsgruppe „Mehr miteinander“mit Vorschlägen, die von Berta Heins, Mitglied des Rates der Gemeinde Kranenburg, vorgestellt wurden.
Sie sprach von einem „Jubiläumspfad“, der drei Überlegungen einschloss: 1. um die Dorfeiche eine Bank zu errichten, als Rast- und Informationsplatz, 2. das Trafohäuschen am Stüvenest könnte einer allgemein zugänglichen Nutzung zugeführt werden und 3. ein Willibrord-Bildstock könnte an der Einmündung „Lange Hufen – Stüvenest“entstehen.
Von der Versammlung wurden die Vorschläge einstimmig angenommen, wobei im Detail noch vieles zu überlegen ist. „Offen und neugierig sind wir auf weitere Vorschläge zur Ausgestaltung des Jubiläumsjahres und Hinweise zur konkreten Umsetzung, die sich aus diesen Projekten ergeben“, sagte Fred Kahm, der die anschließende lebhafte Diskussion leitete.
Die Mitarbeit aus der Dorfbevölkerung im Arbeitskreis „Mehr miteinander“ist erwünscht.
Das Jubiläum soll ein ganzes Jahr lang gefeiert werden, wobei jeder Verein Gelegenheit bekommt, einen eigenen Festbeitrag zu organisieren, zum Beispiel der Schützenverein die Kirmes, die Bühnenfreunde Mehr ein Theaterstück aus den Anfängen ihres Bestehens oder der Kirchenchor ein Konzert.
Pfarrer Jörg Monier plant, den Münsteraner Bischof Felix Genn um den 7. November 2020 zur Einweihung des Willibrord-Bildstockes nach Mehr einzuladen. Es gibt bereits drei Bildstöcke im Norden, Osten und Westen des Dorfes.
Mit dem St.-Willibrord-Bildstock würde auch ein Wunsch von Johannes Bours, der von 1984 bis 1987 Pfarrer in St.-Martinus Mehr war, in allen Himmelsrichtungen einen Bildstock zu haben, im Süden in Erfüllung gehen.