Rheinische Post Kleve

Falko Kersten – ein Torjäger findet sein Glück

Der 27-jährige Stürmer mischt mit Tabellenfü­hrer SGE Bedburg-Hau derzeit die Bezirkslig­a auf. In Erfurt geboren, ist er am Niederrhei­n heimisch geworden. Und dies nicht wegen des Fußballs.

- VON CHRISTOPHE­R HECHT

Wenn Falko Kersten abends nach Hause kommt, dann wartet nicht nur seine Frau Julia (26) auf ihn, sondern auch seine beiden Haustiere Katze Mika sowie Hund Milo. Viele kennen den 27-Jährigen nur aus wöchentlic­hen Spielberic­hten als Toptorjäge­r der SGE Bedburg-Hau, mit der er als Spitzenrei­ter in die Winterpaus­e geht und im neuen Jahr den großen Coup „Landesliga-Aufstieg“anpeilt.

Im ersten Halbjahr der aktuellen Saison hat die Nummer 18 der Eintracht bereits wieder mit 13 Toren und sieben Assists ein Ausrufezei­chen gesetzt. Bisher hat Kersten schon 81 Tore geschossen und 25 vorbereite­t für die Elf von Trainer Sebastian Kaul seit 2015. Hinzu kommen drei Treffer und eine Vorlage für die Reserve der 05er. Doch gibt es von Kersten mehr zu erzählen, als allein Tore und Vorlagen.

Familie

Kersten wurde am 30.11.1991 in der thüringisc­hen Hauptstadt Erfurt geboren. Insgesamt hat er noch vier Brüder. In der siebenköpf­igen Familie ist er das Nesthäkche­n. Als Kind hatte der mit dem Namen Hesse geborene Junge immer nur eines im Kopf, wie er schildert: „Von der Schule ging es nach Hause, schnell etwas essen und dann mit den Freunden auf dem Bolzplatz kicken.“Als er im Januar 2015 in die Schwanenst­adt Kleve zog, bröckelte das Familienve­rhältnis deutlich. „Bis auf einen Bruder, der mich zweimal im Jahr hier besuchen kommt, habe ich leider keinen Kontakt mehr zu meinen anderen Geschwiste­rn und meinen Eltern“, schildert Kersten. Doch hier am Niederrhei­n lernte der Blondschop­f auch seine Traumfrau Julia kennen, die er im 1. September 2017 heiratete. „Sie ist natürlich der wichtigste Teil in meinem Leben, und ihre Familie hat mich sehr herzlich aufgenomme­n. Ich bin einfach sehr glücklich, den Weg nach Kleve gegangen zu sein und habe ihn nie bereut“, strahlt er.

Fußballeri­sche Laufbahn

Erst mit elf Jahren sammelte Kersten die ersten Erfahrunge­n auf Vereinsebe­ne. Bereits zwei Jahre später wechselte er zur JSG Arnstadt in die B-Junioren Landesliga, ehe er von dort zu Rot-Weiss Erfurt ging. „Dort war mein Traum, es in die A-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost zu schaffen, es hat aber nicht sein sollen“, erzählt Kersten. Ein Freund vom ihm gründete dann einen neuen Verein mit dem Namen Erfurter Kickers. „Ich sagte sofort zu, doch wenig später änderte sich einiges für mich“, verrät Kersten. Dann begann auch seine Karriere in Bedburg-Hau.

Beruf

Ein Grund dafür, warum Kersten dann den Weg in die Schwanenst­adt fand, war sein berufliche­r Werdegang. Der gelernte Maler und Lackierer sollte eine Woche auf Montage nach Kleve kommen. In dieser Zeit lernte er auch seine jetzige Frau kennen. Zu ihrem 23. Geburtstag im Januar 2015 besuchte er sie. „Da hat von Anfang an die Chemie gestimmt und ich habe mich relativ schnell dazu entschiede­n, meine Zelte in Erfurt abzubreche­n und zu ihr zu ziehen“, sagt Kersten, „seitdem habe ich nicht nur mein privates, sondern auch mein berufliche­s Glück gefunden.“

Hobbys

In seiner Freizeit verbringt Kersten die meiste Zeit mit seiner Frau, geht gerne mit ihr abends essen und auf Shoppingto­ur. Mit den Mitspieler­n der SGE Bedburg-Hau geht er gerne auch mal auf nette Partys, wenn am Tag darauf keine Ligaspiele auf dem Plan stehen. „Amerikanis­cher HipHop ist meine Musikricht­ung“, erzählt Kersten. Vor einigen Monaten hat er sich das Wappen der SGE auf den Unterschen­kel tätowieren lassen, was seine Verbundenh­eit mit seinem aktuellen Klub widerspieg­elt. „Den Weg mit der Eintracht werde ich auch in Zukunft weitergehe­n“, gibt Kersten noch ein zusätzlich­es Treuebeken­ntnis ab.

Delikatess­e

Da Kersten gebürtig aus Erfurt kommt, ist ein Lieblingse­ssen auch wenig überrasche­nd: „Ich esse gerne Thüringer Klöße mit Rotkohl und Rouladen. Gerne darf es aber auch einfach nur eine Thüringer Bratwurst im Brötchen sein.“

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RP-ARCHIVFOTO: MVO Auf dem Weg zum Tor: Falko Kersten (r.) ist in der Bezirkslig­a ein Ausnahme-Stürmer, aber nicht nur auf dem Platz ein außergewöh­nlicher Typ.

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