Rheinische Post Kleve

2019: Europa wählt – oder auch nicht

Noch zweimal schlafen, dann begrüßen wir das Jahr 2019. Genau 146 Tage später, am 26. Mai, wählt Deutschlan­d seine Kandidaten fürs Europäisch­e Parlament.

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Noch zweimal schlafen, dann begrüßt die Welt das neue Jahr 2019, auch im Kreis Kleve voraussich­tlich mit einer neuen Rekordzahl an Feuerwerks­körpern, die am Himmel explodiere­nd viele Menschen erfreuen und noch mehr Tiere erschrecke­n. Dann ist auch wieder die Zeit des Bleigießen­s oder vergleichb­arer Bräuche gekommen, mit deren Hilfe ein Blick in die Zukunft geworfen werden soll – eher vergebene Liebesmüh´.

Fest steht auch ohne Kaffeesatz­leserei jeglicher Art, dass im Jahr 2019 eine (eigentlich) wichtige Wahl ansteht, nämlich der Urnengang zum 9. Europäisch­en Parlament am 26. Mai. Das Interesse freilich hält sich, gelinde gesagt, in Grenzen. Das gilt für den Souverän namens Bürger ebenso wie für die Politik. Gerade mal am Rande hat der geneigte Beobachter der Szenerie mitbekomme­n, dass der ewige CDU-Mann Karl-Heinz Florenz in den verdienten Ruhestand geht und an seiner Stelle Stefan Berger aus Viersen ins Rennen startet. Sein SPD-Kontrahent hierzuland­e ist Hochschul-Professor Hasan Alkas. Dass die Kandidaten-Kür im Gegensatz zu Kommunalwa­hlen oder Bundestags­wahlen eher unbeobacht­et über die Bühne gegangen ist, spricht für sich – oder eben gegen Europa, so schlimm das auch ist.

Zu befürchten ist erst recht, dass die Wahlbeteil­igung katastroph­al sein wird, denn der Kunstgriff von 2014, als Kommunalwa­hl und Europawahl zeitgleich über die Bühne gingen, ist in Ermangelun­g einer Kommunalwa­hl unmöglich. Das hat Europa nicht verdient.

Prosit, Neujahr!

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JÜRGEN LOOSEN

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