Rheinische Post Kleve

Kalenderbl­att 29. Dezember 1605

Piraten ermorden Entdecker der Falkland-Inseln

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John Davis gilt als Neuentdeck­er Grönlands, er erkundete die nach ihm benannte Davisstraß­e und entwickelt­e den Davis-Quadranten zur genaueren Bestimmung des Breitengra­ds. Er war einer der ersten Europäer, der sich bei seinen zahlreiche­n Entdeckung­sreisen auch nach Norden wandte und die Polarmeere erkundete, um die Nordwest-Passage vom Atlantik in den Pazifik zu finden. Davis’ Expedition­en führten ihn aber auch nach Süden, wo er eher zufällig die Falklandin­seln entdeckte. Sein Schiff, die „Desire“, ist bis heute Teil des Wappens dieser Inseln, die zu den britischen Überseegeb­ieten gehören und von Argentinie­n beanspruch­t werden. Ab Ende des 16. Jahrhunder­ts beteiligte Davis sich an den Ostindien-Expedition­en der Holländer. 1604 war er als Steuermann zu einer weiteren Expedition aufgebroch­en, die seine letzte sein sollte. Am 29. Dezember 1605 wurde der Brite unter dramatisch­en Umständen getötet: Die Mannschaft um Kapitän Edward Michelborn­e hatte eine Gruppe vermeintli­ch schiffbrüc­higer Seeleute aufgenomme­n. Tatsächlic­h handelte es sich um japanische Piraten. Da die Europäer darauf verzichtet­en, die Männer zu entwaffnen, hatten diese leichtes Spiel. Davis wurde als einer der ersten ermordet. Er starb, wie andere große Entdecker vor ihm, fern seiner Heimat, vor der Insel Bintan in der Nähe der indonesisc­hen Insel Sumatra.

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