Gemeinde Jüchen wird zur Stadt
JÜCHEN (tor/dpa) Mit dem Jahreswechsel gibt es in Nordrhein-Westfalen eine Stadt mehr: Die Gemeinde Jüchen im Rhein-Kreis Neuss wird am 1. Januar zur Stadt Jüchen. Der Jahreswechsel sei für Jüchen ein „historischer Moment“, sagte Bürgermeister Harald Zillikens (CDU). Wie das NRW-Kommunalministerium auf Anfrage mitteilte, ist die bisherige Gemeinde die einzige landesweit, der zu diesem Stichtag eine solche Form der „Beförderung“zuteil wird.
„Formale Voraussetzung war, dass die amtliche Einwohnerzahl Jüchens an drei aufeinander folgenden Stichtagen über 20.000 lag“, teilte ein Sprecher des Ministeriums mit. Vorausgegangen war ein entsprechender Antrag Jüchens, das rund 23.700 Einwohner hat.
Zu einem Festakt am 17. Januar werden Heimatministerin Ina Scharrenbach und Finanzminister Lutz Lienenkämper (beide CDU) erwartet. Von den 396 Kommunen Nordrhein-Westfalens waren zuletzt 129 mittlere kreisangehörige Städte. Studenten der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW in Köln hatten nach Angaben von Zillikens den Anstoß für den Antrag gegeben. Sie hätten bei einer Befragung herausgefunden, dass viele Unternehmen es aus Marketinggründen bedauerten, dass Jüchen keine Stadt sei. Bei der entscheidenden Abstimmung im Rat im Dezember 2016 habe es dann nur eine Gegenstimme gegeben.
Änderungen gibt es vor allem in der Verwaltung: Mit der Stadtwerdung übernimmt Jüchen vom Kreis die Bauaufsicht, die Verkehrslenkung und die Wohnraumüberwachung. Mehr Geld vom Land gibt es dafür nicht. Der Bürgermeister rechnet aber mit Mehreinnahmen durch Gebühren für Baugenehmigungen. Einmalkosten gebe es durch neue Stempel, Dienstsiegel und Ortseingangstafeln.
Die Ursprünge des Namens „Jüchen“könnten laut Stadtverwaltung in der Villa des Römers Jucundus liegen. Der Ort Jüchen wurde dann im Jahre 866 erstmals erwähnt. Auf dem Stadtgebiet liegt unter anderem das Wasserschloss Dyck. Von den rund 72 Quadratkilometern Stadtgebiet entfallen rund 25 auf den Braunkohletagebau Garzweiler.