Rheinische Post Kleve

Perfekter Start für deutsches Duo

Angelique Kerber und Alexander Zverev legen beim Hopman Cup in Australien einen vielverspr­echenden Start in die neue Tennis-Saison hin. Beide müssen gegen die Spanier allerdings hart arbeiten.

- VON THOMAS HÄBERLEIN

PERTH (sid) Angelique Kerber stand im Kabinengan­g und wirkte ein wenig ungeduldig. „Wo bleibt er denn nur?“, schien sie sich zu fragen. Noch war ja ein bisschen was zu tun, auch wenn es um nichts mehr ging. Dann jedoch bog Alexander Zverev auch schon um die Ecke, und keine Stunde später hatten Kerber und Zverev zum Endstand von 3:0 gegen Spanien auch das Mixed zum Auftakt des Hopman Cups gewonnen. Doch das war für beide an diesem Tag noch die leichteste Übung.

Zum Ende eines Jahres steht der Hopman Cup zugleich für den Start in das neue Tennis-Jahr, und so gesehen begann 2019 für die Wimbledons­iegerin und den Sieger des ATP-Finales gleich mit Schwerstar­beit. Kerber rang die zweimalige Grand-Slam-Siegerin Garbine Muguruza mit 6:2, 3:6, 6:3 nieder. Zverev gewann anschließe­nd sein nicht minder spannendes Duell gegen David Ferrer mit 6:4, 4:6, 7:6 (7:0). Das Doppel ging mit 4:2, 4:3 (5:3) an die Deutschen.

Die beiden Einzel rissen das Publikum im RAC Dome von Perth phasenweis­e von den Sitzen. „Es ist immer schwer, gegen einen anderen Grand-Slam-Champion zu spielen, und deswegen bin ich wirklich happy, wie ich gespielt habe. Ich habe versucht, mein erstes Match des Jahres zu genießen“, sagte Kerber nach ihrem erfolgreic­hen Härtetest. Gegen Muguruza, Siegerin der French Open 2016 und in Wimbledon 2017 und derzeit die Nummer 18 der Weltrangli­ste, hatte sie zuvor fünf Mal in

„Ich habe versucht, mein erstes Match des Jahres zu genießen“

Angelique Kerber Tennis-Profi Serie verloren.

Seit ihrer ersten Teilnahme bei der inoffiziel­len Mixed-WM zum vergangene­n Jahreswech­sel hat Kerber alle Einzel gewonnen, im Januar unterlagen sie und Zverev dann allerdings im Endspiel gegen Roger Federer und Belinda Bencic, die auch diesmal das Schweizer Team bilden. Das Finale findet am 5. Januar statt, Kerber und Zverev müssen aber erst noch gegen Frankreich (2. Januar) und Gastgeber Australien (4. Januar) antreten. Am Montag greifen erstmals Serena Williams und Frances Tiafoe für die USA ein.

Zverev hat keine Zweifel daran gelassen, um was es für ihn in Perth geht. Erstens: „Wir wollen diesmal gewinnen.“Zweitens: der Hopman Cup „ist die perfekte Vorbereitu­ng auf Melbourne“, also auf die Australian Open (ab 14. Januar). Bis dahin hat Zverev noch zu tun: Der 36 Jahre alte Ferrer verlangte dem Weltrangli­stenvierte­n alles ab. Zverev machte sich mit 45 „unforced errors“das Leben freilich auch selbst schwer. Zwischenze­itlich wirkte er darüber arg frustriert.

Nach dem Match lobte Zverev deshalb vor allem seinen Gegner, der im Laufe des kommenden Jahres zurücktret­en will. „Er ist vielleicht der größte Kämpfer, den wir im Tennis je gesehen haben.“

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FOTO: DPA Lass dich drücken: Angelique Kerber und Alexander Zverev nach dem Sieg im Mixed.

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