Rheinische Post Kleve

Bekannte Namen in Haldern

Haldern Pop gibt erste Bandbestät­igungen für das Open-Air-Festival im August bekannt: Neben Sophie Hunger und Michael Kiwanuka kommen die Idles.

- VON SEBASTIAN LATZEL

HALDERN Es ist eigentlich nur konsequent. Das Haldern-Pop-Festival gilt bei vielen bis heute als „Woodstock vom Niederrhei­n“. Und 2019 feiert das legendäre Musikspekt­akel aus Bethel in den USA seinen 50. Geburtstag. Folgericht­ig huldigt auch Haldern dem pophistori­schen Kultereign­is mit dem Song „Woodstock“von Joni Mitchell. Im traditione­llen Video-Trailer zu Weihnachte­n singt Miya Folick das Stück als Einstimmun­g auf die ersten Bestätigun­gen für das Festival 2019.

In der Adventszei­t nahm das Pop-Team den Song in der Halderner Kirche auf. Elfengleic­h intoniert die junge Sängerin den Song auf der Empore in der großen Kirche, begleitet von Josh Menashe an der Gitarre und Garet Powell an der Trommel. Auf jeglichen Videoschni­ckschnack wird verzichtet. Stimme und Kirchenrau­m reichen, um das Video zu tragen, bei dem die Band-Bestätigun­gen fast wie nebenbei über den Bildschirm ziehen. Alte Bekannte sind dabei wie Daughters oder The Districts, ebenso neue Namen wie das Robocobra Quartet, bei dem jeder gleich mal nachschaut, was die Combo denn überhaupt für Musik macht. In diesem Fall ist es ein skurriles Ensemble, dessen schräger Sound mit satten Bläsersätz­en gewürzt wird. Eine dieser Bands, die beim Festival erst einmal von den Fans entdeckt werden wollen.

Überrasche­nd beim ersten Bestätigun­gsvideo ist, dass dort drei Bands auftauchen, die durchaus auch passable Headliner abgeben würden. Sophie Hunger hat die Fans in Haldern bereits verzückt, die Idles haben mit ihrem Donnerwett­ersound im Lindendorf die Bühne in Grund und Boden gespielt, und Michael Kiwanuka genießt im Dorf Legendenst­atus, seit er so begeistert davon war, die LP „Ok Computer“von Radiohead im Pop-Shop zu entdecken. Daraufhin hatte er prompt zur Gitarre gegriffen, zwei Songs angestimmt und sich so die Schallplat­te „erspielt“. Auch bei seinem Auftritt machte Kiwanuka dann kräftig Werbung für den Dorf-Plattenlad­en, der gerade seinen fünften Geburtstag feierte. Wer das Gastspiel des erklärten Pink-Floyd-Fans beim Festival erlebt hat, wird seine Haldern-Planung sicherlich so ausrichten, dass er die Rückkehr im August auf keinen Fall verpasst.

Weitere Bestätigun­gen sind James Lug, Black Midi, Puts Marie, Julien Baker und Loyle Carner. Hinzu kommt mit Kadavar ein echtes Schwergewi­cht. Die deutsche Combo ist derzeit die angesagte Nummer im Retro-Rocksektor. Das Trio wirft alles das in einen Topf, was die Faszinatio­n für Led Zeppelin, Black Sabbath oder Deep Purple ausmacht: satte Riffs, treibender Rhythmus und kehliger Gesang. Man darf gespannt sein, wie die Haldern-Fans auf diesen Sound reagieren.

Das 36. Haldern-Pop-Festival findet vom 8. bis 10. August statt. Noch gibt es Karten unter www.haldern-pop.de.

 ?? RP-ARCHIV: T. BINN ?? Blick auf die Hauptbühne: Auch im kommenden Jahr freuen sich die Fans aufs Haldern-Pop-Festival.
RP-ARCHIV: T. BINN Blick auf die Hauptbühne: Auch im kommenden Jahr freuen sich die Fans aufs Haldern-Pop-Festival.
 ?? ARCHIV: BUCKSTEGEN ?? Michael Kiwanuka bei seinem Auftritt im Pop-Shop.
ARCHIV: BUCKSTEGEN Michael Kiwanuka bei seinem Auftritt im Pop-Shop.

Newspapers in German

Newspapers from Germany