U21-Coach jubelt nach Krimi zur Premiere
Die Umstellungen des neuen Trainers Antonio Di Salvo führen das Team zum knappen Sieg gegen Israel.
PADERBORN (dpa) Nach dem hart erkämpften Premieren-Erfolg als U21Coach gönnte sich Antonio Di Salvo ein „richtig kühles Bier aus Ostwestfalen“. „So ein Sieg zum Einstand tut gut, das kann ich jetzt sagen“, berichtete der deutsche U21-Nationaltrainer, der nach dem späten 3:2 (1:1) gegen Israel in seiner Heimatstadt Paderborn erleichtert und gelöst wirkte. „Ich bin überglücklich, dass wir das Spiel dann noch gedreht haben und verdient gewonnen haben“, sagte der 42-Jährige nach seiner ersten Partie als U21-Cheftrainer, die sein Team erst durch zwei Tore in einer dramatischen Schlussphase drehte.
Denn vor 3262 Zuschauern sah es lange nach der ersten Niederlage für den Europameister im dritten EM-Qualifikationsspiel aus. Bis zur 89. Minute lag der Nachwuchs des Deutschen Fußball-Bundes gegen die vor allem bei Kontern und im Umschaltspiel starken Israelis mit 1:2 zurück, ehe Debütant Kevin
Schade vom SC Freiburg (89. Minute) und Kapitän Jonathan Burkardt (90.+1) die Partie drehten.
„Als Trainer glaubt man immer bis zum Ende daran, Spiele zu gewinnen. Sonst hätte ich den Job verfehlt“, sagte Di Salvo. „Als das 3:2 gefallen ist, war es eine Riesen-Erleichterung, ein Riesen-Rucksack, der abfällt.“
Getrübt wurde die Freude am Freitag kurz durch den Corona-Befund beim Stuttgarter Roberto Massimo, der das Teamquartier verließ. Nach Angaben des DFB hat der Fall aber keine weiteren Auswirkungen auf die Mannschaft und ihre Vorbereitung. „Wir haben uns vorher auch an alle Regeln gehalten, Abstand gehalten und Masken getragen“, berichtete Abwehrspieler Maximilian Bauer von der SpVgg Greuther Fürth.
Di Salvo jedenfalls hatte am Vortag deutlich nervenaufreibendere Minuten zu überstehen. Der bisherige Co-Trainer von Stefan Kuntz, der als Nationaltrainer zum türkischen Verband gewechselt ist, hatte während seiner Premiere an der Seitenlinie nervös und angespannt gewirkt. „Die Gedanken sind irgendwo immer da, was können wir machen, was können wir ändern, wie können wir das Spiel drehen“, sagte der frühere Bundesliga-Profi. Letztendlich fruchteten Di Salvos Umstellungen und die Vorgabe an sein Team, mehr über die Flügel als durchs Zentrum anzugreifen.
„Die Nervosität haben wir ihm nicht angemerkt“, sagte Hoffenheims Angelo Stiller über die Premiere seines neuen Cheftrainers grinsend. „Aber wir wussten, dass es ein besonderes Spiel für ihn ist, deshalb wollten wir ihm den Sieg schenken.“Di Salvo rief sein Team direkt nach dem Abpfiff in einem Kreis zusammen. „Ich habe mich bedankt, dass sie mir diese tolle Premiere beschert haben“, sagte der langjährige U21-Co-Trainer. „Das Spiel hat gezeigt, dass die Tugenden, für die Deutschland steht, für die eine Nationalmannschaft steht, die Basis waren für den Erfolg. Das war schön zu sehen.“
Mit der perfekten Bilanz von drei Siegen aus drei Spielen fährt das Team nun als Tabellenführer zum nächsten Quali-Spiel nach Ungarn am Dienstag (17.30 Uhr/ProSieben Maxx).