Kinderbibelwoche dreht sich um Schokolade
Am Montag startet die ökumenische Aktion in Haldern. Es geht um fairen Handel.
HALDERN (fla) „Weißt du, wo die Schokolade wächst?“Diese Frage ist der Ausgangspunkt für die ökumenische Kinderbibelwoche vom 11. bis 15 Oktober im Evangelischen Gemeindehaus in Haldern. Die Schokolade wird dabei thematisch im Vordergrund stehen. Aber warum gerade diese besondere Süßigkeit?
„Wir wollten ein aktuelles Thema haben und das ist natürlich ein Thema, das Kinder und Jugendliche begeistert“, sagt Pfarrerin Sabina Berner-Pip von der Evangelischen Kirchengemeinde Rees. Aber den Kindern soll im Rahmen der Kinderbibelwoche auch gezeigt werden, dass die Schokolade eben nicht nur süß ist, sondern dass es bei der Kakaoproduktion auch eine bittere Seite gibt.
Der Einstieg ins Thema wird allerdings süß werden: Denn es steht ein Schokoladen-Tasting auf dem Programm und ein Einstieg in das Thema von Schokolade und den Anbau des Kakaos. Dann geht es für die Kinder Richtung Afrika. „Das ist natürlich immer ein tolles Thema“, sagt Pfarrerin Sabina Berner-Pip. Die Kinder bekommen zum einen afrikanische Namen und es werden bunte T-Shirts gemacht. Allerdings gibt es auch einen Blick in die Situation in Afrika.
„Viele Kinder in Afrika kennen zum Beispiel keine Schokolade“, erklärt Pfarrerin Sabina Berner-Pip. Und das ist ein besonderes Thema, zum einen, weil sich hier ein direkter Lebensbezug zum Alltag der an der
Kinderbibelwoche teilnehmenden Kinder ergibt. Zum anderen, weil gut zwei Drittel des weltweit produzierten Kakaos aus Afrika kommt – und Kinderarbeit beim Anbau der Kakaobohnen, dem Rohstoff für die süße Schokolade, noch immer Alltag ist.
Der Grund dafür, warum bei der ökumenischen Kinderbibelwoche dann auch die Rechte von Kindern – sowohl in Deutschland als auch in Afrika – zum Thema gemacht werden sollen.
Doch noch ein zweites Thema hängt mit der Schokoladenproduktion zusammen: der faire Handel.
„Von einer Tafel Schokolade geht meist nur der Gegenwert von ein oder zwei Stückchen an die Kakao-Produzenten“, sagt Sabine Berner-Pip. Der Rest verbleibt vor allen bei den Schokoladen-Herstellern und bei den Verkäufern. „Wir wollen schauen, was wir dazu beitragen können, damit das gerechter wird“, erklärt die Pfarrerin. Daher wird es einen Tag lang um Fair-Trade-Produkte gehen.
Wegen Corona sind bei der ökumenischen Kinderbibelwoche dieses Mal etwas weniger Kinder dabei, als gewohnt. „Sonst sind es immer so um die 100“, sagt Pfarrerin Sabina
Berner-Pip. „Dieses Mal sind 50 Kinder angemeldet.“Mehr Teilnehmer wollte man aufgrund der zum Planungszeitpunkt unklaren CoronaSituation nicht einplanen. Die Kinder werden jeweils in 10er-Gruppen aufgeteilt, in denen sie dann die gesamte Woche bleiben werden.
Die soll den Kindern, auch wenn einige ernste Themen besprochen werden, am Ende natürlich auch Spaß machen. Deshalb steht zum Abschluss am Freitag auch ein großes Schokoladenfest auf dem Programm. Und da darf dann natürlich auch noch mal ausgiebig genascht werden.