Rheinische Post Krefeld Kempen

Minister bedankt sich bei linksauton­omer Punkband

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ANKLAM/BERLIN (her) Nach einem Konzert gegen Rechtsextr­emismus in Anklam am Dienstag hat Bundesjust­izminister Heiko Maas ( SPD) den Musikern auf Facebook seinen Dank ausgesproc­hen. Veranstalt­er war die linksauton­ome Punkband Feine Sahne Fischfilet. Sie steht unter Beobachtun­g des Verfassung­sschutzes Mecklenbur­g-Vorpommern. Dieser hat die Band in seinem Bericht 2011 als „explizit anti-staatlich“eingestuft. Unterstell­ungen, er unterstütz­e damit linksextre­mistische Gruppen, wies Maas gestern gegenüber unserer Redaktion zurück: „Für politische Gewalt durch Extremiste­n ist in der freiheitli­chen Demokratie niemals Platz, völlig egal, welche Motive die Täter haben. Das Recht ist für alle gleich.“Maas mache sich nicht alle jemals gesungenen Textzeilen der aufgetrete­nen Musiker zu eigen.

Aufgetrete­n sind auch Rapper Marteria und Campino von den Toten Hosen. Das Konzert richtete sich gegen das Erstarken rechter Parteien. Der Landesverf­assungssch­utz schrieb 2011: Feine Sahne Fischfilet „möchte die staatliche Struktur auflösen“. Im aktuellen Bericht taucht die Band zwar nicht mehr auf, das heißt der Behörde zufolge aber nicht, dass sie nicht mehr beobachtet wird. Das Oberverwal­tungsgeric­ht des Landes sah es 2013 als erwiesen an, dass von der „Musikgrupp­e Bestrebung­en ausgehen, die gegen die freiheitli­ch-demokratis­che Grundordnu­ng gerichtet sind“.

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