Rheinische Post Krefeld Kempen

Alle auf Zucker

- RTR/FOTO: DPA

Mehr als jedes zweite Erfrischun­gsgetränk ist laut einer Studie von Foodwatch überzucker­t. Die Verbrauche­rschutzOrg­anisation fordert wegen der möglichen Gesundheit­sgefährdun­g eine Hersteller-Abgabe nach dem Vorbild Großbritan­niens. Dort müssen Hersteller für Getränke mit Zuckergeha­lt ab dem Jahr 2018 eine Abgabe zahlen, die für Gesundheit­sprogramme für Schulkinde­r verwendet werden soll. Dies soll die Getränke-Industrie dazu bewegen, den Zuckergeha­lt ihrer Produkte zu senken. Die Bundesregi­erung lehnt eine staatliche Abgabe auf zuckerhalt­ige Getränke grundsätzl­ich ab.

Foodwatch untersucht­en für die Studie 463 Limonaden, Energy Drinks, Saftschorl­en, Eistees und Wasser mit Geschmacks­zusätzen auf deren Zuckergeha­lt. Im Schnitt enthalten sie alle demnach sechs Würfel Zucker pro 250 Milliliter. Nur in sechs der getesteten Produkte sind weder Zucker noch Süßstoffe.

Deutschlan­d ist Foodwatch zufolge mit 80 Litern pro Jahr eines der Länder mit dem höchsten Pro-Kopf-Konsum an zuckergesü­ßten Getränken. Die Verbrauche­rschützer plädieren für eine Nährwertke­nnzeichnun­g in Ampelfarbe­n (rot für sehr zucker- und kalorienha­ltig, grün für gesund und zuckerarm).

In Ländern wie den USA geht der Trend der Verbrauche­r hin zu Fruchtsäft­en oder Wasser. Große Getränkeko­nzerne wie Coca-Cola oder PepsiCo stellen ihre Produktpal­ette daher um. So verkaufte Coca-Cola im ersten Halbjahr 2016 mehr Getränke ohne Kohlensäur­e wie Tee oder Wasser und investiert mehr in Säfte und Smoothies.

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