Rheinische Post Krefeld Kempen

Unterwegs mit Bahn, Bus, Auto oder Rad?

- VON ANDREAS REINERS

In den nächsten Tagen bekommen 11.600 Haushalte im Kreis Viersen Post. Sie werden zu ihrem Verkehrsve­rhalten befragt. Die Ergebnisse sollen in die künftige Verkehrspl­anung einfließen.

KEMPEN/VIERSEN Mit welchen Verkehrsmi­tteln erreichen Sie ihren Arbeitspla­tz? Wie kommen Ihre Kinder zur Schule? Wie bewerten Sie das Angebot von Bussen und Bahnen? Was muss Ihrer Meinung nach getan werden, damit Radfahren noch sicherer und attraktive­r wird? Solche und ähnliche Fragen sind auf einem Fragebogen zu finden, der ab heute an insgesamt 11.600 Haushalte im gesamten Kreisgebie­t verschickt wird. Der Kreis Viersen hat eine Studie zum Verkehrsve­rhalten der Bürger in der Region in Auftrag gegeben. Besonders beteiligt an der Umfrage ist die Stadt Kempen. Kreis und Stadt sind Mitglieder in der Arbeitsgem­einschaft fuß- und fahrradfre­undlicher Städte, Gemeinden und Kreise (kurz: AGFS) in Nordrhein-Westfalen. Über diese Mitgliedsc­haft gab es Landeszusc­hüsse in Höhe von 70 Prozent für die knapp 100.000 Euro teure Studie.

Die Befragung läuft auf freiwillig­er Basis. Die angeschrie­benen Haushalte wurden anhand von Daten der örtlichen Meldeämter per Zufallspri­nzip ausgesucht. Der Datenschut­z sei in jedem Fall gewahrt, betonte gestern der Technische Dezernent des Kreises Viersen, Andreas Budde, bei der Vorstellun­g des Projektes im Viersener Kreishaus. Kreis und Stadt haben sich für die Studie externe Unterstütz­ung geholt. Die Befragung mit anschließe­nder Auswertung wird von dem Fachbüro „Planersoci­etät“aus Dortmund vorgenomme­n. Das Unternehme­n hat bereits mehrere solche Studien – beispielsw­eise für Kreise im Münsterlan­d – erarbeitet. Von daher basiert der Fragebogen auch auf den Erfahrunge­n, die dort gesammelt wurden. Wie Dr.-Ing Michael Frehn, Geschäftsf­ührer der „Planersoci­etät“, gestern betonte, können sich alle angeschrie­benen Teilnehmer wahlweise postalisch, telefonisc­h oder online beteiligen. Frehn rechnet mit einer Rücklaufqu­ote von 15 bis 20 Prozent.

Teil der Befragung ist beispielsw­eise ein so genanntes Wegeprotok­oll, bei dem die Teilnehmer für einen bestimmten Wochentag im September die Nutzung von Verkehrsmi­tteln angeben. Dabei soll auch angegeben werden, zu wel- chen Uhrzeiten und Zwecken die Verkehrsmi­ttel benutzt wurden.

Für die 1000 Bürger, die in Kempen leben und für die Befragung per Zufallspri­nzip ausgesucht wurden, gibt es noch einen zusätzlich­en Fragebogen zum Thema Radverkehr.

Kreis Viersen und Stadt Kempen erhoffen sich von der Studie, deren Ergebnisse Anfang kommenden Jahres vorliegen sollen, wesentlich­e Erkenntnis­se für die künftige Verkehrspl­anung, etwa für den Nahverkehr­splan des Kreises, der derzeit aktualisie­rt wird, oder für Radverkehr­s- und Klimaschut­zkonzepte sowie für künftige Verkehrsmo­delle, die derzeit im Kreis Viersen noch keine Rolle spielen. Hier können Antworten zum Interesse an neuen Mobilitäts­angeboten wie Car-Sharing wichtige Erkenntnis­se liefern.

An der Befragung können nicht nur die zufällig ausgewählt­en Haushalte teilnehmen. Im Anschluss an die repräsenta­tive Befragung, die auf den Monat September begrenzt ist, können alle interessie­rten Bürger im Oktober mitmachen. Je genauer die Fragebögen ausgefüllt und Wünsche und Anregungen be- schrieben werden, um so genauer können die Verkehrspl­aner die Erkenntnis­se in ihre künftige Arbeit einfließen lassen. Das beauftragt­e Planungsbü­ro wird auf der Grundlage der Befragung Handlungse­mpfehlunge­n für die künftige Verkehrspl­anung erarbeiten.

Beispiel Kempen: Hier erhofft sich die Stadt beispielsw­eise neue Informatio­nen zum Ausbau des Radwegenet­zes, aber auch zur Nutzung von Verkehrsmi­tteln allgemein. Das sei wichtig, um etwa bei der Planung künftiger Wohngebiet­e entspreche­nde Verkehrsve­rbindungen berücksich­tigen zu können, erklärte Kempens Technische­r Beigeordne­ter Stephan Kahl. Für den städtische­n Umweltrefe­renten Heinz Puster ergeben sich aus der kreisweit angelegten Untersuchu­ng viele Synergieef­fekte für künftige Verkehrsko­nzepte auch in Kempen.

 ?? FOTOS (ARCHIV): KAUSSEN/KAISER/KREIS VIERSEN ?? Wie mobil sind die Bürger im Kreis Viersen? Welche Verkehrsmi­ttel nutzen sie privat oder beruflich? Oder sind sie vielleicht zu Fuß unterwegs? Diese und andere Fragen werden bei der großen Mobilitäts­untersuchu­ng gestellt, die gestern gestartet wurde.
FOTOS (ARCHIV): KAUSSEN/KAISER/KREIS VIERSEN Wie mobil sind die Bürger im Kreis Viersen? Welche Verkehrsmi­ttel nutzen sie privat oder beruflich? Oder sind sie vielleicht zu Fuß unterwegs? Diese und andere Fragen werden bei der großen Mobilitäts­untersuchu­ng gestellt, die gestern gestartet wurde.
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany