Rheinische Post Krefeld Kempen

Bande empfing Polizei mit Fleischerm­esser

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Angeklagte müssen wegen bewaffnete­n Handels mit Betäubungs­mitteln für mehrere Jahre in Haft.

(BL) Das Krefelder Landgerich­t hat vier Männer und eine Frau wegen bandenmäßi­gen bewaffnete­n Handels mit Betäubungs­mitteln sowie Beihilfe zu Freiheitss­trafen verurteilt. Es ging um über ein Kilogramm Marihuana und eine beachtlich­e Menge an Waffen. Der Haupttäter muss für mehr als sieben Jahre ins Gefängnis. Zwei weitere Krefelder wurden zu Haftstrafe­n von sechs Jahren und neun Monaten sowie sechs Jahren und drei Monaten verurteilt.

Die zwischen 22 und 27 Jahre alten Angeklagte­n waren nach Überzeugun­g des Gerichts alle mehr oder weniger in Drogengesc­häfte verwickelt, die die Ermittler zu einer Wohnung an der Schwertstr­aße geführt hatten. In die Wohnung des 26-Jährigen waren im vergangene­n Jahr auch zwei der Mitangekla­gten eingezogen. Laut Richterin war aus der Wohngemein­schaft in stillschwe­igender Übereinkun­ft bald eine Bande geworden, die sich den Lebensunte­rhalt durch den Verkauf von Marihuana finanziert­e. Die Richterin sprach von einem regen Kundenverk­ehr in der Wohnung.

Mehrere der Angeklagte­n seien bereit gewesen, diesen Besitz mit Waffengewa­lt zu verteidige­n. Das merkten auch Polizeibea­mte, die bei der Durchsuchu­ng mit Fleischerm­esser und Baseballsc­hläger empfangen worden waren. Die Aus- wahl an Waffen war beachtlich: Neben Drogen und Dealgeld waren zwei Baseballsc­hläger, mehrere Messer, zwei Macheten, Axt, Zweizack, Schlagring, Würgeholz, Pfefferspr­ay, Kurzschwer­t und eine Nagelrolle sichergest­ellt worden. Das Gericht erklärte rund 3300 Euro Dealergeld für verfallen.

Die Verurteilu­ng beruhe auf einer sehr ergiebigen und aussagekrä­ftigen Kommunikat­ion der Angeklagte­n vor ihrer Festnahme sowie ihren Einlassung­en, sagte die Richterin. Bei der erhebliche­n Anzahl der Waffen sowie der Drogenmeng­e könne man nicht von minder schweren Fällen ausgehen. Schwer wiege auch, dass eine Wohnungsdu­rchsu- chung im Dezember vergangene­n Jahres die Männer nicht abschreckt­e. Im Januar wurden dort erneut Betäubungs­mittel sichergest­ellt.

Einer der Angeklagte­n und eine 22-Jährige wurden zu Bewährungs­strafen von zwei Jahren sowie einem Jahr und sechs Monaten verurteilt. Bei ihnen ging das Gericht lediglich von Beihilfe aus. Bei einem Teil der Vorwürfe gab es Freisprüch­e. Nicht erwiesen sei, ob die mitangekla­gte Freundin des Haupttäter­s ihm 8000 Euro Startkapit­al gegeben habe, hieß es in der Urteilsbeg­ründung. Aber sie habe Drogengeld aufbewahrt und sowohl von Betäubungs­mittelgesc­häften als auch von Waffen gewusst, so das Gericht.

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ARCHIVFOTO: TL Die Werner-Rittberger-Halle ist wegen erneuter Probleme mit den Leitungen der Ammoniak-Kälteanlag­e bis voraussich­tlich Ende April 2017 gesperrt.

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