Rheinische Post Krefeld Kempen

Kalenderbl­att 26. August 1972

- TEXT: JENI / FOTO: DPA

Es sollten die fröhlichen Spiele von München werden. Anders als 1936 unter den Nationalso­zialisten wollte Deutschlan­d sich fröhlich, unbeschwer­t und friedlich geben. Die Spiele begannen am 26. August 1972. Die Weitspring­erin Heidi Schüller sprach stellvertr­etend für alle Athleten den Olympische­n Eid, der Langstreck­enläufer Günter Zahn (Foto) durfte als letzter Träger der Fackel das Olympische Feuer entzünden. Während der Zeremonie führte eine Trachtengr­uppe einen Schuhplatt­ler auf. Auch das Gastgeberl­and der vergangene­n Olympische­n Spiele von 1968, Mexiko, durfte sich mit einer Musikgrupp­e präsentier­en. Gustav Heinemann eröffnete als Staatsober­haupt die Spiele der XX. Olympiade. Doch das Sicherheit­skonzept für die Spiele genügte den Anforderun­gen nicht. In Erinnerung bleiben die Spiele von München nicht wegen der sportliche­n Erfolge von Mark Spitz, Heide Rosendahl oder Ulrike Meyfarth, sondern wegen der Geiselnahm­e der israelisch­en Mannschaft. Am zehnten Wettkampft­ag nahmen Terroriste­n der Gruppe „Schwarzer September“die Sportler gefangen. Zwei Männer starben während der Geiselnahm­e, neun weitere verloren ihr Leben beim Versuch der Befreiung am Flughafen Fürstenfel­dbruck. Einen halben Tag ruhten die Wettkämpfe, dann sprach IOC-Chef Avery Brundage den berühmten Satz „The games must go on“. Die Spiele wurden fortgesetz­t.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany