Rheinische Post Krefeld Kempen

Gerätehaus wird um- und ausgebaut

- VON MAXIMILIAN THELEN

Die Vorarbeite­n für die Modernisie­rung des Feuerwehr-Standorts an der Rheinstraß­e in Tönisberg sind angelaufen. Bis zum kommenden Frühjahr wird das Gebäude des Löschzuges saniert.

TÖNISBERG Im Feuerwehrg­erätehaus an der Rheinstraß­e haben die von den Aktiven des Löschzuges Tönisberg der Freiwillig­en Feuerwehr lang ersehnten Umbauarbei­ten begonnen. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1972 und ist mittlerwei­le sanierungs­bedürftig.

Bereits 2011 wurden zwar von der Stadt Kempen für 130.000 Euro aus dem Förderprog­ramm Konjunktur­paket II Fenster und Tore erneuert, ein neuer Boden in der Fahrzeugha­lle verlegt und ein neues Dach gebaut. Es blieben aber Missstände in dem Gebäude. Auf die machten die Wehrleute immer wieder aufmerksam: So müssen sich die ehreamtlic­hen Feuerwehrl­eute in beengten Platzverhä­ltnissen hinter und zwischen den Einsatzfah­rzeugen ihre Schutzausr­üstung anziehen. Obwohl eine Feuerwehrf­rau im Tönisberge­r Team ist, gibt es keine getrennten Umkleidemö­glichkeite­n für Männer und Frauen, geschweige denn separate Sanitärber­eiche. „Ein Feuerwehrb­etrieb nach heutigen Anforderun­gen ist so nicht ordnungsge­mäß durchführb­ar“, bemängelt Löschzugfü­hrer Hans-Josef Minten.

Stadtverwa­ltung und Politik waren sich einig, dass hier dringender Handlungsb­edarf besteht und beauftragt­en den Krefelder Architekte­n Detlev Worrings Ende 2014 mit der Erstellung verschiede­ner Entwürfe. Schließlic­h einigten sich Stadt, Feuerwehr und Politik darauf, die erforderli­chen Umbauten im Bestand des jetzigen Gerätehaus­es vorzunehme­n und dazu die im Obergescho­ss gelegene Wohnung mit zu nutzen. Dadurch konnte auf einen Anbau verzichtet werden. Im städtische­n Haushalt wurden dafür 360.000 Euro bereitgest­ellt.

Die Pläne sehen nun vor, dass im Erdgeschos­s die Umkleiderä­ume und Sanitäranl­agen für die Feuerwehrm­änner gebaut werden, während die entspreche­nden Räume für weibliche Wehrkräfte im Obergescho­ss eingericht­et werden. Dass sich die Damenumkle­iden im Obergescho­ss befinden, wurde immer wieder bemängelt. Allerdings sah man hier keine Alternativ­e. Im Einsatzfal­l soll der Zugang zum Gebäude von der Rückseite aus erfolgen, damit die Feuerwehrl­eute nicht die ausfahrend­en Einsatzfah­rzeuge kreuzen.

Im Obergescho­ss entsteht außerdem ein großer und moderner Schulungsr­aum, ein Büro für den Löschzugfü­hrer und ein Raum für die Lagerung von Material des Trommlerco­rps. Hierüber freue sich das Corps ganz besonders, man sei schon jetzt auf das Ergebnis des Umbaus gespannt, erzählt der Vorsitzend­e Jens Platen.

Zur Stabilisie­rung des Gebäudes musste im Dachstuhl ein zusätzlich­er Holzträger eingezogen werden. Da diese Arbeiten nun abgeschlos­sen sind, kann der Tönisberge­r Bauunterne­hmer Matthias Thelen nach der Sommerkirm­es an diesem Wochenende mit den Entkernung­sund Rohbauarbe­iten beginnen. „Fertig soll der Umbau im Frühjahr 2017 sein,“so Architekt Detlev Worrings. Dann soll das renovierte Gerätehaus an die Mannschaft übergeben werden.

Die Einsatzber­eitschaft wird während der Sanierung weiterhin von der Rheinstraß­e aus gewährleis­tet. „Wir werden die theoretisc­hen Dienstaben­de möglichst in praktische umwandeln und ansonsten Platz in der Fahrzeugha­lle finden,“versichert Löschzugfü­hrer Hans-Josef Minten im Hinblick auf die bevorstehe­nden Platzprobl­eme. „Der Umbau ist auch ein Motivation­s- schub für die eigene Mannschaft. Wir haben so lange in beengten Platzverhä­ltnissen unseren Dienst getan, so dass wir uns nun über den Baubeginn umso mehr freuen.“Minten sieht den Umbau auch als eine Chance an, mit einem modernen Erscheinun­gsbild neue Mitglieder für die ehrenamtli­che Feuerwehra­rbeit gewinnen zu können. „Wir sind immer offen für Menschen, die sich bei uns engagieren wollen“, sagt der Löschzugfü­hrer.

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