Rheinische Post Krefeld Kempen
Veganerin stört sich an „Fuchs, du hast . . .“
Die Melodie des Limburger Glockenspiels wird vorerst nicht mehr erklingen.
LIMBURG Eine vegan lebende Frau in Limburg hat darum gebeten, das Lied „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“nicht mehr als Glockenspiel-Melodie des Limburger Rathauses zu spielen. Der Bürgermeister der hessischen Stadt, Marius Hahn (SPD), kam ihrer Bitte nach. Die Melodie wird nicht mehr erklingen – zumindest vorerst.
Die Frau, die die Melodie beklagte, arbeitet in der Nachbarschaft des Rathauses und stört sich vor allem an der ersten Strophe des Kinderlieds, wie Stadtsprecher Johannes Laubach unserer Redaktion sagte. Diese lautet: „Fuchs, du hast die Gans gestohlen, / Gib sie wieder her, gib sie wieder her! / Sonst wird dich der Jäger holen / mit dem Schießgewehr.“
Als „tierfeindlich“bezeichnete die Veganerin die dritte und vierte Zeile. Am Ende der vergangenen Woche hatte die Frau sich mit ihrer Bitte an den Bürgermeister gewandt. Der nahm das Thema mit Humor: „Der Hahn, der Hahn ist nicht vegan und sagt ganz unverhohlen: ,Fuchs, du hast die Gans gestohlen’.“Bislang hat die Stadt auch noch keinen Kontakt zu der Frau. Sie sei derzeit im Urlaub, so der Sprecher.
Das Glockenspiel wechselt regelmäßig seine Melodien. 33 Lieder spielt das Limburger Glockenspiel laut Laubach, darunter Weih- nachtslieder, Nationalhymnen und Volkslieder. Am Tag werden fünf bis sechs Lieder gespielt, drei um 12.03 Uhr und drei um 18.03 Uhr. „Das Glockenspiel fängt nicht zur vollen Stunde an, weil es sonst von den Glocken des Doms übertönt wird“, sagte Laubach.
Derzeit spielen die Glocken mittags unter anderem „Muss i denn zum Städtele hinaus“. Abends hören die Limburger zum Beispiel „Ein Männlein steht im Walde“. Insgesamt hat das Spiel 15 Volkslieder im Repertoire. Beim nächsten Wechsel hat „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“wieder eine Chance. Für immer ist es also nicht verklungen.