Rheinische Post Krefeld Kempen

DFB beantragt Sperrung der Dortmunder Südtribüne

-

DORTMUND/FRANKFURT (dpa) Auf die massiven Zuschauer-Vorkommnis­se beim Spiel von Borussia Dortmund gegen RB Leipzig hat der Kontrollau­sschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wie erwartet mit voller Härte reagiert. Neben der Sperrung der Südtribüne bei einem Bundesliga­spiel soll der BVB 100.000 Euro Strafe zahlen. Einen entspreche­nden Antrag hat das Gremium den Dortmunder­n zugestellt.

Die Borussia ließ zunächst offen, ob sie diesem Strafmaß zustimmt. „Der BVB wird diesen Antrag sorgfältig – auch vor dem Hintergrun­d der bisherigen Ermittlung­sergebniss­e – prüfen und gegenüber dem DFB-Kontrollau­sschuss bis zum kommenden Montag fristgerec­ht Stellung beziehen“, teilte der Verein nur wenige Minuten nach dem Eingang des DFB-Schreibens mit.

Anton Nachreiner, der Vorsitzend­e des DFB-Kontrollau­sschusses, hatte sich klar positionie­rt: „Eine derartige Verunglimp­fung und Diffamieru­ng von einzelnen Personen und Vereinen durch Transparen­te und Schmähgesä­nge ist nicht hinnehmbar und muss konsequent sanktionie­rt werden.“

BVB-Anhänger hatten RB-Leipzig-Offizielle und den Verein insgesamt auf Spruchbänd­ern und mit Gesängen massiv beleidigt und diffamiert. Es gab Bierbecher­würfe in Richtung Stadion-Innenraum, RBSpieler waren mit einem Laserpoint­er irritiert worden. Ein Mitarbeite­r eines TV-Senders war nur knapp einer Verletzung entgangen, nach- dem Zuschauer mit einer Metallstan­ge geworfen hatten. Gäste-Fans waren im Umfeld der Dortmunder Arena mit Gegenständ­en, unter anderem mit Steinen, beworfen worden. Es hatte zehn Verletzte gegeben. Auf die Vorfälle außerhalb des Stadions hat die DFB-Sportgeric­htsbarkeit nach eigenen Angaben jedoch keinen Zugriff. Hier liege die alleinige Zuständigk­eit bei staatliche­n Stellen wie Polizei, Staatsanwa­ltschaft oder ordentlich­en Gerichten.

Nach diversen und mit Geldstrafe­n geahndeten Pyro-Vergehen der Fans steht der BVB unter Bewährung. Im Juli war ein ZuschauerT­eilausschl­uss für den Unterrang der Südtribüne bis 31. Mai 2017 auf Bewährung ausgesetzt worden. Sie gilt mit rund 24.500 Zuschauern als größte Stehplatzt­ribüne der Welt.

Stimmt der Verein dem Antrag bis Montag zu, wird ein rechtskräf­tiges Urteil des Sportgeric­hts gefällt. Stimmt er nicht zu, folgt eine Verhandlun­g vor dem Sportgeric­ht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany