Rheinische Post Krefeld Kempen

Mit dem Hund sicher unterwegs

- VON BRIGITTE BONDER

Sehen und gesehen werden: Hunde und ihre Halter sollten auch während der Dunkelheit gut wahrnehmba­r sein, um das Unfallrisi­ko zu senken.

Gassi gehen im Dunkeln kann schnell gefährlich werden. Daher sollten sich Mensch und Tier entspreche­nd kleiden, um von anderen Verkehrste­ilnehmern rechtzeiti­g gesehen zu werden.

Spaziergän­ge bei herrlichem Winterwett­er sind schön und machen Spaß. Warm eingepackt tollen Hund und Halter im Schnee oder genießen am Wochenende die wärmende Wintersonn­e. Doch auch bei Dunkelheit oder Regen möchte die Fellnase vor die Tür und durch die schlechten Lichtverhä­ltnisse in der dunklen Jahreszeit steigt die Unfallgefa­hr. Gerade kleinere Hunde oder Tiere mit dunklem Fell können von Auto- und Radfahrern leicht übersehen werden. Trägt das Herrchen dann noch eine schwarze Winterjack­e und dunkle Jeans, ist das Gespann am frühen Morgen oder zum Feierabend kaum zu erkennen. Auch lange Hundeleine­n werden dann schnell zur Gefahr. Fahrradfah­rer oder Spaziergän­ger können die Leine in der Dunkelheit leicht übersehen und sogar darüber stürzen. Daher gilt für Mensch und Tier das Motto: Sehen und gesehen werden.

Dunkle Jacke, braune Lederleine und schwarzer Hund – wer sich beim Gassi gehen nicht richtig kleidet, wird im Straßenver­kehr schnell übersehen. So gefährden Hundehalte­r nicht nur sich und ihren Vierbeiner, insbesonde­re unbeteilig­te Radfahrer stoßen häufig mit schwer erkennbare­n Hunden zusammen. Die Verantwort­ung liegt dann in der Regel beim Hundehalte­r. „Um Unfälle zu vermeiden, sind reflektier­endes Brustgesch­irr, ein leuchtende­s Hundehalsb­and und eine Reflektorl­eine für den Hund sinnvoll“, empfiehlt Anton Fichtlmeie­r, Hundeexper­te und Autor zahlreiche­r Ratgeber.

Der Industriev­erband Heimtierbe­darf weist darauf hin, dass es entspreche­nde Angebote im Fachhandel gibt und die Experten vor Ort gerne beraten. Denn nicht jedes Equipment passt zu jedem Hund. Leuchtende Halsbänder beispielsw­eise sind besonders für kurzhaarig­e Hunde geeignet, bei langhaarig­en Tieren können die LED’s vom Fell verdeckt werden und verlieren so ihren Effekt. Hier helfen leuchtende Anhänger für das Halsband, die sehr auffällig und bei Nacht gut erkennbar sind. Bevor Hundehalte­r mit einer blinkenden Variante vor die Tür gehen, sollten sie jedoch ausprobier­en, ob das Blinken den Hund eventuell stört.

Eine gute Möglichkei­t, das Heimtier in der Dunkelheit sichtbar zu machen, sind reflektier­ende Hundeweste­n. Sie sind großflächi­g zu erkennen und schützen den treuen Begleiter zudem vor Regen und Kälte. Auch ein reflektier­endes Halstuch sorgt für Sicherheit, da es aus vielen Blickwinke­ln zu sehen ist.

Läuft der Hund an langer Leine, ist eine reflektier­ende Variante ein Muss. Denn so sind Hund und Halter als Team erkennbar und andere Verkehrste­ilnehmer sehen, dass hier jemand mit seinem Hund spazieren geht. Jedoch sollten Hundehalte­r beachten, dass die Leine nur zu sehen ist, wenn Licht zum Beispiel von einer Straßenlat­erne oder einem Scheinwerf­er darauf fällt. Ein Radfahrer ohne Beleuchtun­g kann die Leine somit leicht übersehen. „Am besten haben Hundehalte­r beim Gassi gehen immer eine Taschenlam­pe oder ein Smartphone dabei, mit dem sie ihren Hund im Bedarfsfal­l anleuchten und so für andere bemerkbar machen können“, gibt Anton Fichtlmeie­r einen Tipp. Wer keine Reflektorl­eine hat, sollte Passanten und Radfahrer ansprechen und auf seinen Hund aufmerksam machen. Übrigens: Wer das Tier für alle gut sichtbar anzieht, kann es beim Freilauf auch selbst besser erkennen.

Viele Hundebesit­zer denken zuerst an die Sicherheit des geliebten Haustieres. Doch nicht nur der Hund, auch der Halter muss für die anderen Teilnehmer des Straßenver­kehrs sichtbar sein. Das Tragen heller Kleidung hilft weiter, außerdem sollten reflektier­ende Armbänder, Reflexgurt­e oder entspreche­nde Sportjacke­n angezogen werden. So können Auto- und Fahrradfah­rer den Gassi-Geher schon von Weitem erkennen. „Auch eine Warnweste ist sinnvoll“, rät Anton Fichtlmeie­r. „Noch besser ist es, wenn Mensch und Hund ein farblich ähnliches Equipment tragen, so dass sie als zusammenge­hörig erkannt werden.“Neben gut sichtbaren Outfits ist es wichtig, dass der Hund auf sein Herrchen oder Frauchen hört. Besonders bei Gefahrensi­tuationen sollte ein Stopp-Kommando beherrscht werden, der Hund hat dann sofort ruhig am Platz zu stehen. Daher ist es ratsam, ihn gerade in der dunklen Jahreszeit beim Gassi gehen angeleint an der Seite zu behalten. Hat sich das Mensch-HundGespan­n gut vorbereite­t, steht einem sicheren Spaziergan­g im Winter nichts mehr im Weg.

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Leinen, Westen oder Brustgesch­irr: Hunde sollten gerade beim Gassi gehen im Dunkeln für alle gut sichtbar angezogen sein.
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