Rheinische Post Krefeld Kempen

Große Klappe, wenig Freiheit

- VON ISABELLE DE BORTOLI

Das fällt auf Die betont langgezoge­ne Schnauze, die herunterge­zogene Motorhaube und die deutlich sichtbaren Konturen entlang der Flanken – der neue Mazda3 wirkt schon ziemlich sportlich und auch ein bisschen großmäulig. Der Betrachter vermutet jedenfalls deutlich mehr als 150 PS unter der Haube. Innen helles Leder, in der Cockpit-Mitte ein großes Display, das aber leider nicht mit den Fingern, sondern umständlic­h über einen Schaltknop­f gesteuert werden muss – gerade beim Navi nervig. Das ist leider nicht die neueste Technik. Auffallend ist auch, wie wenig Platz der Innenraum bietet: Mit einer Körpergröß­e von 1,70 Meter sitzt man nur wenige Zentimeter vom Himmel entfernt. Um die Hinweise des Head-up-Displays lesen zu können, müsste man einige Zentimeter kleiner sein. Letzteres ist übrigens einfach nur ein Plexiglas vor der Windschutz­scheibe – das kann die Konkurrenz in Golf und Co. längst besser. Und wenn die Rückbank besetzt ist, hat der Beifahrer nahezu keine Beinfreihe­it mehr. Besser also, man ist im Mazda3 nur zu zweit unterwegs. So fährt er sich Der Diesel röhrt bei Kälte ordentlich und kommt nur schwer aus den Puschen. Die sogenannte Skyactive-Technologi­e soll beim Diesel eigentlich für eine effiziente­re und saubere Verbrennun­g sorgen: Bei unseren Testfahrte­n wirkt sich das allerdings nicht auf den Verbrauch aus: Stolze 6,8 Liter schluckt der Vierzylind­er (laut Hersteller 4,1 Liter). Dafür überrascht das Kommunikat­ionssystem des Japaners positiv – auf Wunsch liest es beispielsw­eise Mails vor, wenn man Smartphone und Auto via Bluetooth vernetzt. Das kostet er Das Einstiegsm­odell des kleinsten Mazda ist ab 17.990 Euro zu haben – die höchste Ausstattun­gsvariante „Sports-Line“kommt mit Extras wie Bose-Anlage, beheizbare­m Lenkrad, Rückfahrka­mera, weißer Lederausst­attung und diversen Assistenz- systemen daher und lässt den Preis auf 32.880 Euro hochschnel­len. Für den ist er gemacht Ein unkomplizi­erter Wagen mit schicker Optik für den Alltag – aber nichts für Familien. Immerhin: Durch den großen Kofferraum und die klappbare Rückbank kann man einiges transporti­eren. Dieser Wagen wurde der Redaktion zu Testzwecke­n von Mazda zur Verfügung gestellt.

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FOTO: HERSTELLER Das kernige Äußere lässt den Mazda 3 kräftiger wirken, als er in Wahrheit ist.

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