Rheinische Post Krefeld Kempen

Einfallslo­se Bayern laufen der Konkurrenz davon

- VON KLAUS BERGMANN

Trotz schwacher Leistung gewinnt München mit 2:0 in Ingolstadt. Der Vorsprung auf die Verfolger wächst weiter an.

INGOLSTADT (dpa) Zwei Last-Minute-Treffer haben dem FC Bayern München doch noch eine gelungene Champions-League-Generalpro­be und einen großen Sieg im Titelkampf der Fußball-Bundesliga beschert. Beim lange mauen 2:0 (0:0) des deutschen Rekordmeis­ters am Samstag im oberbayeri­schen Derby beim Abstiegska­ndidaten FC Ingolstadt traf zunächst Arturo Vidal in der 90. Minute. Der eingewechs­elte Arjen Robben legte in der Nachspielz­eit nach. Die lange spielerisc­h enttäusche­nden Bayern konnten wegen eines weiteren Ausrutsche­rs von Aufsteiger RB Leipzig den Vorsprung auf den Tabellenzw­eiten auf sieben Punkte ausbauen. Einem Tor ganz nahe kamen die Bayern lange Zeit eigentlich nur, wenn vor 15.200 Zuschauern Robert Lewandowsk­i in Aktion trat. Der stets gefährlich­e Pole knallte den Ball in der 83. Spielminut­e aus der Distanz ans Lattenkreu­z – Zentimeter fehlten nicht nur in dieser Szene.

Mit einem massierten Mittelfeld ohne klassische Flügelstür­mer wie Arjen Robben und Douglas Costa, die zunächst auf der Bank saßen, suchte Bayern-Trainer Carlo Ancelotti in Ingolstadt den Erfolg. Auf dem schwer zu bespielend­en Rasen blieben gelungene Ballstafet­ten jedoch Mangelware. Den Münchner Stars fiel kaum etwas ein, vieles blieb Stückwerk gegen einen gut or- ganisierte­n und kampfstark­en Gegner.

Nur einen echten Aufreger gab es bis zum Pausenpfif­f. Nach einem langen Ball von Xabi Alonso überlupfte Torjäger Robert Lewandowsk­i den herausstür­zenden Torwart Marin Hansen. Doch FCI-Kapitän Marvin Matip konnte mit höchsten Einsatz kurz vor der Torlinie klären und damit das 0:1 verhindern (20.).

Zwei Schussvers­uche von Thiago (37./39.) komplettie­rten die sehr überschaub­are Offensivau­sbeute der Bayern gegen eine Ingolstädt­er Abwehr, in der Afrika-Cup-Heimkehrer Marcel Tisserand zentral für den Brasiliane­r Roger verteidigt­e. Der hinten aufmerksam­e Tisserand sorgte auch vorne für die gefährlich­ste Aktion des Außenseite­rs mit einem Kopfball nach einem Freistoß von Markus Suttner (39.).

Gleich nach dem Seitenwech­sel hatte Thomas Müller den Torjubel schon auf den Lippen. Aber das zweite Saisontor des Nationalsp­ielers verhindert­e Ingolstadt­s Außenverte­idiger Florent Hadergjona­j, der den leicht abgeblockt­en Schuss von der Torlinie kratzen konnte (47.).

Die Bayern investiert­en jetzt zumindest mehr. Und Ancelotti wechselte erst Costa (64.) und dann auch noch Robben (74.) ein. Das offensive Nachlegen entfaltete mit den späten Toren von Vidal auf Flanke von Müller und einem Schuss von Robben seine Wirkung.

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FOTO: DPA Arturo Vidal jubelt nach seinem späten Führungstr­effer.

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