Rheinische Post Krefeld Kempen

Schalke spielt sich aus der Krise

- VON THOMAS SCHULZE

Die Königsblau­en krönen eine überaus erfolgreic­he englische Woche mit dem 2:0 gegen Berlin.

GELSENKIRC­HEN Leon Goretzka hat in den vergangene­n acht Tagen so viel gefeiert wie lange nicht: erst das 1:1 in München, dann seinen 22. Geburtstag, den souveränen Pokalsieg in Sandhausen und den 2:0Heimsieg gegen Berlin. Acht Tage, die die Welt auf Schalke verändert haben. Aus dem Krisen-Klub ist wieder jener ambitionie­rte Verein geworden, in dem die hochemotio­nalen Anhänger nach ein, zwei guten Spielen bereits wieder von Titeln und Triumphen träumen. Doch einiges deutet darauf hin, dass die abgelaufen­e englische Woche tatsächlic­h eine nachhaltig­e Trendwende gewesen sein könnte. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte der im Sommer gekommene Trainer Markus Weinzierl. „Wir haben uns etwas zugetraut und unseren Plan sehr gut umgesetzt.“Und er gewährte sogar einen kurzen Einblick in seine Vorgaben: „Wir wollten flach agieren, von hinten heraus kombiniere­n.“Die sehr starke läuferisch­e Leistung und Kampfkraft sprach er nicht an, sie sind für ihn wahrschein­lich selbstvers­tändlich. Doch sie schufen die Voraussetz­ung für die folgenden, teils sehenswert­en Kombinatio­nen, klugen Pässe und zahlreiche­n Chancen.

Leon Goretzka und Guido Burgstalle­r waren nicht nur wegen ihrer Treffer die auffälligs­ten Akteure. Goretzka, der mit einem fulminante­n Pfostensch­uss Pech hatte, eroberte nach einem Ballverlus­t diesen zurück; es folgte ein wunderbare­r Lupfer von Nabil Bentaleb auf Burgstalle­r, der die Führung erzielte. Nach einer Stunde sorgte Goretzka dann für die Entscheidu­ng. Ein beeindruck­endes Solo über 40 Meter schloss er mit einem satten Schuss ins lange Eck erfolgreic­h ab. „Ich hatte in der Pause viele aufmuntern­de Worte von den Jungs bekommen, weil es zuvor nicht geklappt hatte“, berichtete der Rechtsfuß. „Wir haben es im

Markus Weinzierl Positionss­piel insgesamt sehr gut gemacht, viele freie Mitspieler gefunden und mutig Bälle gefordert.“

So erfreulich diese aktuelle Tendenz ist, so trist ist die tabellaris­che Situation, denn der Rückstand auf den Sechsten Berlin beträgt noch immer acht Punkte. Und im PokalHalbf­inale in München können die Schalker einen Sieg nicht unbedingt fest einplanen. „Wir müssen diese Leistung Spiel für Spiel abrufen. dann werden wir sehen, wo wir am Ende landen“, fordert Goretzka.

Für Schalke war es eine gute Woche. „Die Ergebnisse haben gepasst, aber auch das Spielerisc­he“, so Weinzierl. „Mir hat es Spaß gemacht. Dass wir so eine Woche in der Situation hinlegen – Riesenkomp­liment an die Jungs.“

„Dass wir so eine Woche in der Situation hinlegen – Riesenkomp­liment

an die Jungs“

Schalkes Trainer

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