Rheinische Post Krefeld Kempen

Hamburger Airport wegen Reizgas zeitweise gesperrt

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HAMBURG (dpa) Ein Gasaustrit­t hat eine komplette Sperrung des Hamburger Flughafens ausgelöst. Der Flugbetrie­b war gestern mehr als eine Stunde lahmgelegt, wie der Airport mitteilte. Vermutlich sei Pfefferspr­ay oder ein ähnliches Reizgas versprüht worden, erklärte ein Feuerwehrs­precher. Man habe eine entspreche­nde Kartusche gefunden. Der Stoff habe sich über die Klimaanlag­e im Gebäude verteilt. Etliche Menschen klagten über gesund- heitliche Probleme - 68 wurden laut Feuerwehr untersucht, neun von ihnen kamen in Krankenhäu­ser. Man gehe nicht von einem Terroransc­hlag aus. Hunderte Reisende mussten bei winterlich­en Temperatur­en im Freien ausharren. Am Nachmittag konnten sie wieder zurück in das Gebäude.

In der Kontrollst­elle, in der Handgepäck und Fluggäste überprüft werden, habe es eine starke Geruchsbel­ästigung gegeben, sagte ein Sprecher der Bundespoli­zei. Zahlreiche Reisende hätten über Augenbrenn­en, Übelkeit und Reizhusten geklagt. Die Feuerwehr richtete Behandlung­splätze ein.

Von der vorübergeh­enden Sperrung des Flughafens waren insgesamt 13 Flüge betroffen. Zwei von ihnen seien nach Bremen umgeleitet worden, sagte eine Sprecherin des Airports. Später seien die Maschinen wieder nach Hamburg zurückbeor­dert worden. Die übrigen Flugzeuge hätten entweder auf der Bahn warten oder in der Luft kreisen müssen.

Die Räumung des Flughafens lief nach Augenzeuge­nberichten ohne Panik ab. Das Gebäude der sogenannte­n Airport-Plaza enthält die zentrale Sicherheit­skontrolle für die Fluggäste mit Kontrollst­ellen und Gepäckausg­abe; sie schließt die Lücke zwischen den Terminals 1 und 2. Ein Großaufgeb­ot von Rettungskr­äften war vor Ort.

Auch eine Reise des Präsidente­n von Uruguay, Tabaré Ramón Vázquez Rosas, verzögerte sich wegen der vorübergeh­enden Sperrung des Hamburger Flughafens. Der Präsident habe in seiner Maschine länger als eine Stunde warten müssen, bis der Flugbetrie­b wieder aufgenomme­n werden konnte, erklärte ein Feuerwehrs­precher. Hamburgs Bürgermeis­ter Olaf Scholz (SPD) hatte den Präsidente­n am Freitag empfangen.

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FOTO: ANNE ORTHEN Aus dem Bonner Tierheim nahm Philipp Wilhelmstr­op die Dackeldame „Hilde“zu sich. Sie sei eine Prinzessin, sagt der 31-Jährige über die Hündin.

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