Rheinische Post Krefeld Kempen
Kohlenmonoxid vergiftet 70 Menschen auf Kartbahn
WAVRE (dpa) Es sollte nur ein Freizeitvergnügen am Wochenende sein. Doch für 70 Besucher einer Kartbahn in Belgien endete der Spaß im Krankenhaus – sie erlitten eine Kohlenmonoxid-Vergiftung. Fünf von ihnen wurden bei dem Vorfall am Samstagabend schwer vergiftet, wie die Nachrichtenagentur Belga berichtete. Rund die Hälfte der 150 Besucher der Anlage in Wavre südöstlich von Brüssel blieb unverletzt. Wie es zu dem Vorfall kam, war zunächst unklar. Die Behörden wollten prüfen, ob die Abgasanlage defekt sei, erklärte die stellvertretende Bürgermeisterin Françoise Pigeolet. Für keines der Opfer bestehe Lebensgefahr.
Kohlenmonoxid (CO) ist ein sehr giftiges, geruchloses Gas, dessen Wirkungen Betroffene zunächst häufig nicht spüren. Es entsteht bei Verbrennungen ohne genügend Sauerstoff, auch im Autoverkehr. Bei Menschen blockiert es den Transport von Sauerstoff im Blut, im schlimmsten Fall bis hin zum Tod durch Ersticken. In Bayern sind vor kurzem sechs Jugendliche bei einer Feier in einer Gartenlaube an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung gestorben.
Die Betreiber der Kartbahn entschuldigten sich in einer Nachricht auf Facebook und erklärten, sie wollten sich um Aufklärung bemühen. Die Anlage hatte erst vor wenigen Tagen mit Privatveranstaltungen den Betrieb aufgenommen. Die für morgen vorgesehene endgültige Öffnung wurde verschoben.
Die Staatsanwaltschaft ordnete derweil die Versiegelung der Räumlichkeiten an. Es sei unwahrscheinlich, dass Experten die Anlage schnell untersuchen könnten, hieß es. Zunächst müsse sichergestellt sein, dass die Luft dort gefahrlos eingeatmet werden könne.